Salafisten-Moschee in Berlin durchsucht

Prediger sollen Beziehungen zu Terroristen unterhalten

Berlin (dpa). Mit einer Razzia ist die Berliner Polizei gegen Teile der islamistischen Szene in der Hauptstadt vorgegangen. Am Dienstagmorgen durchsuchten Kriminalbeamte nach Angaben der Polizei die salafistische As-Sahaba-Moschee im Stadtteil Wedding und zwei bis drei Wohnungen oder andere Räume. Der 45-jährige Imam der Moschee soll einem dschihadistischen Terroristen in Syrien Geld „für den Erwerb von Ausrüstungsgegenständen zur Begehung terroristischer Straftaten“ zur Verfügung gestellt haben, wie die Staatsanwaltschaft über Twitter mitteilte.

Bei den Ermittlungen der Kriminalpolizei und der Staatsanwaltschaft geht es um den Verdacht der Unterstützung und Finanzierung von Terroristen. Beschuldigter ist der Imam Abul Baraa, der eigentlich Ahmad A. heißt. Die Polizei beschlagnahmte Datenträger wie Computer, USB-Sticks, Festplatten oder Smartphones. Unterstützt wurde der für politisch motivierte Kriminalität zuständige Staatsschutz der Polizei auch von einem Spezialeinsatzkommando. Im Einsatz waren insgesamt etwa 100 Beamte.

Die As-Sahaba-Moschee wird vom Berliner Verfassungsschutz beobachtet, weil sie wie die Al-Nur-Moschee in Neukölln und die Ibrahim-al-Khalil-Moschee in Tempelhof als Treffpunkt radikaler Salafisten gilt. In ihrem Bericht 2017 schreiben die Verfassungsschützer, die As-Sahaba-Moschee und der Trägerverein Die Gefährten zählten seit Jahren zu den bekannten salafistischen Institutionen Berlins. „Die Moschee und ihr Imam ‚Abul Baraa‘ sind dem politischen ­Salafismus zuzurechnen.“ Die As-Sahaba-Moschee sei zudem ein überregionaler Anziehungspunkt für salafistisch Interessierte, was sich an Islamseminaren und -kursen mit bekannten Gastpredigern zeige.

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Erstellt:
19. Dezember 2018, 03:14 Uhr

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