Sandhausen-Chef fordert Umdenken: Erste Corona-Tests negativ

dpa/lsw Sandhausen. Der Präsident des Zweitligisten SV Sandhausen hat im Zuge der Corona-Krise ein Umdenken im Profifußball gefordert. „Jetzt ist es an der Zeit, über Gehaltsobergrenzen und Wirtschaftlichkeit im Profifußball nachzudenken“, sagte Jürgen Machmeier im Rahmen einer unter strengen Auflagen durchgeführten Presserunde auf dem Vereinsgelände. Viele Spielerberater hätten die Zeichen der Zeit nicht erkannt, verlangten trotz Corona-Krise und finanzieller Schieflage zahlreicher Clubs überzogene Gehälter. „Das ist zum Teil völlig bekloppt, ein Irrsinn“, sagte der 59-Jährige. „Es ist nicht fünf vor, sondern zehn nach Zwölf, und die Vereine müssen endlich kapieren, dass man weniger Geld ausgibt als man einnimmt.“

Jürgen Machmeier spricht bei einer Veranstaltung. Foto: Andreas Gora/dpa/Archivbild

Jürgen Machmeier spricht bei einer Veranstaltung. Foto: Andreas Gora/dpa/Archivbild

Durch Kurzarbeit und Gehaltsverzicht, den Verkauf von Spielmacher Philipp Förster an den VfB Stuttgart zu Beginn dieser Saison und die Aufnahme eines KfW-Kredits könne sein Verein die Saison überstehen. „Wir haben auch kein Festgeld-Konto und müssen noch die Raten für die Erweiterung unseres vereinseigenen Stadions zahlen“, sagte er. „Aber selbst bei einem Abbruch der Saison wären wir sicher.“

Daran glaubt Machmeier allerdings nicht, sondern hofft auf ein Ja der Politik zur Fortsetzung der Saison ohne Zuschauer. „Wir wollen keine Sonderrolle, sondern unserer Arbeit nachgehen“, erklärte er. Eine erste Testung aller Profis und Betreuer am Freitag habe keinen positiven Corona-Fall ergeben. Nach einem zweiten Test am Montag hoffe man, wieder ins Mannschaftstraining einsteigen zu können.

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Erstellt:
3. Mai 2020, 12:39 Uhr

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