„Sarotti-Mohr“-Werbung in Christo-Manier verhüllt

dpa/lsw Mannheim. Das Mannheimer Kulturzentrum Capitol hat seine umstrittene „Sarotti-Mohr“-Werbung in Stoff verhüllt, um damit die Diskussion über alltäglichen Rassismus anzustoßen. Der Schriftzug „Sarotti“ und die beiden „Mohren“ an jeder Seite sind vom künstlerischen Leiter des Hauses, Georg Veit, in Christo-Manier mit eierschalenweißer Jute und einer geflochtenen schwarzen Schnur ummantelt worden. Die Idee erinnert an den Verpackungskünstler Christo, der 1995 den Reichstag in Berlin verhüllt hatte.

Eine mit Stoff verhüllte Sarotti-Werbung steht bei einer Pressekonferenz an der Bar des Kulturzentrums Capitol. Foto: Uwe Anspach/dpa/Archivbild

Eine mit Stoff verhüllte Sarotti-Werbung steht bei einer Pressekonferenz an der Bar des Kulturzentrums Capitol. Foto: Uwe Anspach/dpa/Archivbild

„Ich wünsche mir, dass der Betrachter irritiert wird, nachdenkt und dann mit anderen ins Gespräch kommt“, sagte Veit am Mittwoch in Mannheim. Die Verhüllung spiele auch darauf an, dass Rassismus gerne unter den Teppich gekehrt werde. Das Mannheimer Kulturzentrum will die Installation bis zum 8. März belassen.

Die zwei „Sarotti-Mohr“-Embleme haben Ende 2018 bis Frühling 2019 für hitzige Debatten über Alltagsrassismus gesorgt. Auch im Internet häuften sich Kommentare: Den einen war die Kritik an der Darstellung der kleinen schwarzen Kerle mit Pluderhose, Schnabelschuhen und Tablett zu viel der „political correctness“. Andere forderten, das aus ihrer Sicht kolonialrassistische Symbol zu entfernen.

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Erstellt:
12. Februar 2020, 15:16 Uhr

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