Schafzüchter ziehen Bilanz beim Schutz der Herden vor Wölfen

dpa/lsw Pfalzgrafenweiler. Der Wolf ist ein Raubtier und benimmt sich entsprechend. Seitdem er in Baden-Württemberg langsam wieder heimisch wird, leben vor allem Schafzüchter in Sorge um ihre Tiere. Jetzt ziehen sie zu einem Herdenschutzprojekt Bilanz.

Ein Wolf läuft durch ein Gehege. Foto: Carsten Rehder/dpa/Symbolbild

Ein Wolf läuft durch ein Gehege. Foto: Carsten Rehder/dpa/Symbolbild

Mindestens zwei Wölfe leben dauerhaft in Baden-Württemberg. Weil die Raubtiere neben Wild auch Schafe oder Ziegen als Beute reißen, investieren Züchter und Landesregierung viel Geld in den Schutz der Herden. Wenn Tiere getötet werden, gibt es bei ausreichender Sicherung der Herde eine Entschädigung. Der Landesschafzuchtverband und die Umweltschutzorganisation Nabu ziehen heute in Pfalzgrafenweiler (Kreis Freudenstadt) eine Bilanz ihres Herdenschutzprojekts. Auch Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) wird dabei sein.

Ende August hatte die Landesregierung berichtet, bisher seien knapp 700 000 Euro für den Herdenschutz bewilligt worden. Davon profitierten demnach rund 230 Halter. Für getötete Tiere bekamen die Eigentümer gut 11 000 Euro Entschädigung. Seit Oktober 2017 habe es nachweislich 16 Übergriffe von Wölfen auf Herden gegeben. Dabei hätten die Raubtiere 77 Schafe und sechs Ziegen gerissen.

Ende April 2018 starben in Bad Wildbad 44 Schafe bei einer Attacke. Verantwortlich war der Wolf mit dem Namen GW852m, der im Nordschwarzwald lebt. Im Südschwarzwald lebt ein Wolf mit dem Namen GW1129m.

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Erstellt:
6. Oktober 2020, 02:10 Uhr

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