Jerusalem
Schlachtopfer geplant - Polizei nimmt Männer auf Tempelberg fest
Der Tempelberg in Israel ist Anziehungspunkt für Gläubige verschiedener Religionen. Doch nicht alle halten sich an die Regeln. Immer wieder kommt es zu ungewöhnlichen Zwischenfällen.

© dpa/Stefanie Järkel
Blick auf den Tempelberg in Jerusalem (Archivbild)
Von red/KNA
Weil sie offenbar ein Schlachtopfer auf dem Jerusalemer Tempelberg darbringen wollten, sind neun Männer jüdischen Glaubens von der israelischen Polizei festgenommen worden. Mit einem in einer Einkaufstasche versteckten Ziegenbaby sollen sie gewaltsam versucht haben, eine Polizeisperre zu überwinden, wie örtliche Medien berichten. Das Tier sei schließlich einem Tierarzt übergeben worden.
Video zu Handgemenge kursiert im Internet
Ein im Internet kursierendes Video zeigt die jungen Männer in religiös-jüdischer Kleidung beim Handgemenge mit den Beamten. Bereits in der Vergangenheit hatten Aktivisten mehrfach versucht, anlässlich des Pessachfests Schlachtopfer auf dem Tempelberg darzubringen. Wiederholt kam es dabei zu Festnahmen.
Der Tempelberg ist für Juden, Muslime und Christen eine wichtige heilige Stätte. Bis zur Zerstörung durch die Römer im Jahr 70 befand sich an dieser Stelle der jüdische Tempel, zentrales Heiligtum Israels. Der geltende Status quo gestattet Nichtmuslimen den Besuch, das öffentliche Gebet ist Muslimen vorbehalten. An Besuchen nationalistischer Israelis sowie an jüdischen Forderungen nach Gebetsrechten entzündete sich in den vergangenen Jahren immer wieder Gewalt auf dem Tempelberg.