Schlag gegen Vermittler von Scheinehen: Sieben Festnahmen

dpa/lsw Stuttgart. Bei einer Großaktion gegen mutmaßliche Schleuser und Vermittler von Scheinehen hat die Polizei 60 Wohnungen, Büros und Gaststätten in Stuttgart und im Saarland durchsucht. Es kamen sieben aus Deutschland und Indien stammende Männer im Alter von 24 und 60 Jahren in Untersuchungshaft, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Ein weiterer gesuchter Mann wurde später gefasst. Er kam gleichfalls in Untersuchungshaft.

Blaulichter leuchten auf den Dächern von Polizeifahrzeugen. Foto: Carsten Rehder/Archivbild

Blaulichter leuchten auf den Dächern von Polizeifahrzeugen. Foto: Carsten Rehder/Archivbild

Die Personen gelten als Hauptorganisatoren eines Netzwerks, dass mindestens 39 illegale Eheschließungen organisiert haben soll. Es sei vorwiegend Männern aus Indien oder Pakistan eine Scheinehe mit griechischen Frauen vermittelt worden, um so über deren EU-Zugehörigkeit ein Aufenthaltsrecht in Deutschland zu bekommen. Der illegale Gewinn pro Fall belaufe sich auf etwa 25 000 Euro pro Fall.

Den Verdächtigen wird gewerbs- und bandenmäßige Urkundenfälschung, Schleusung, sowie Verstöße gegen das Freizügigkeitsgesetz zur Last gelegt. Die Bande stamme zum größten Teil aus dem Umfeld südostasiatischer Schleusergruppierungen. Bei der Aktion wurden weitere 40 Personen vorläufig festgenommen. Unter anderem wurden mehrere Zehntausend Euro Bargeld, Fahrzeuge im Wert von etwa 80 000 Euro sowie über 130 000 Euro an Guthaben beschlagnahmt. Außerdem überprüften Finanzermittler mehrere Immobilien im Großraum Stuttgart, die einen Wert von mehreren Millionen Euro haben.

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Erstellt:
22. Mai 2019, 16:22 Uhr

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