Schnee im Advent –Unglück mit Kutsche

Unfall zwischen Hörschhof und Murrhardt-Waltersberg – Widrige Verkehrsverhältnisse am Morgen – Kinder bauen Schneemänner

Dank gut geräumter Straßen und vorsichtiger Autofahrer meldete die Rems-Murr-Polizei gestern nach den Schneefällen am Morgen zunächst keine witterungsbedingten Unfälle. Erst gegen Abend wurde ein Unfall im Murrhardter Raum bekannt, bei dem ein Kutscher schwer verletzt wurde und ein Pferd verendete. Der Deutsche Wetterdienst hatte im Vorfeld eine amtliche Warnung vor allem vor Glatteis für den Rems-Murr-Kreis veröffentlicht.

Zauberhafte Schneelandschaft am frühen Sonntagmorgen in Backnang. Wenige Stunden später gibt es keine geschlossene Schneedecke mehr. Fotos: A. Becher (1), J. Fiedler (2), 7aktuell-agb (1)

© Pressefotografie Alexander Beche

Zauberhafte Schneelandschaft am frühen Sonntagmorgen in Backnang. Wenige Stunden später gibt es keine geschlossene Schneedecke mehr. Fotos: A. Becher (1), J. Fiedler (2), 7aktuell-agb (1)

Von Ingrid Knack

BACKNANG/MURRHARDT. Tragisches Ende einer Kutschfahrt gestern Nachmittag zwischen Hörschhof und Murrhardt-Waltersberg: Ein 85-Jähriger kam mit seiner mit zwei Pferden bespannten Kutsche von der Fahrbahn ab, das Gefährt prallte seitlich gegen einen Baum. Der Senior wurde schwer verletzt. Eines der Pferde verendete an der Unfallstelle. Die genaue Ursache des Unglücks ist allerdings noch nicht bekannt.

Der dritte Advent wurde für Autofahrer und Fußgänger durchaus ungemütlich. Aber entgegen der Wettervorhersagen gestaltete sich das Sonntagswetter besser als angenommen. „Ausflüge mit dem Auto zum Weihnachtsmarkt oder Adventsbesuche sollte man – wenn überhaupt – gut überlegt und vorsichtig unternehmen, denn ob nun gefrierender Regen oder Schnee fallen, es wird glatt“, hatte auch WetterOnline im Vorfeld gewarnt. „Wenn kalte Polarluft und milde Atlantikluft im Winter über unseren Köpfen um die Vorherrschaft ringen, dann ist eine brisante Mischung vorprogrammiert. Genau dies steht uns am dritten Advent wohl ins Haus“, erklärte Matthias Habel, Meteorologe und Pressesprecher der Internetplattform.

Wie vorhergesagt schneite es am Sonntag in den frühen Morgenstunden auch in unseren Breiten. Die Schneelandschaften konnten sich dann aber doch nicht in ihrer vollen Pracht entfalten, denn tagsüber rieselten die weißen Flocken eher spärlich vom Himmel. Aus diesem Grund gab es für viele Menschen keine Veranlassung, den Sonntag nur in der warmen Stube zu verbringen – die Weihnachtsmärkte im Umland waren gut besucht, und viele Kinder bauten Schneemänner. So manches Kind aber, das seinen Schlitten ausprobierte, stellte das Rodelvergnügen schnell wieder ein – der dünnen Schneedecke wegen.

Unfälle wegen Schneeglätte gab es laut Polizei gestern vor allem im Ostalbkreis. Allerdings handelte es sich im Gegensatz zu dem Unfall mit der Kutsche im Rems-Murr-Kreis um eher harmlosere Fälle. Das Unglück mit der Kutsche hatte sich gegen 15.20 Uhr zugetragen. Zu den näheren Umständen des Unfalls meldet die Polizei am Abend: Die beiden Pferde des 85-jährigen Kutschers waren aus bislang unbekannter Ursache in Panik geraten. Daraufhin galoppierten sie unkontrolliert los. Das mit insgesamt drei Personen besetzte Gespann kam von der Fahrbahn ab. Im Bereich des Gewanns Heiligenwald prallte eines der beiden Pferde wenig später gegen eine Buche und zog sich dabei tödliche Verletzungen zu. Der Gespannlenker wurde bei diesem Zusammenstoß schwer verletzt. Er wurde vom Kutschbock gerissen. Die beiden Mitfahrer blieben hingegen unverletzt.

Kutschfahrt mit tragischem Ende: Die beiden Pferde, die die Kutsche gezogen hatten, gerieten aus bislang ungeklärten Gründen in Panik. Der 85-jährige Gespannlenker wurde schwer verletzt.

© 7aktuell.de/ Lermer

Kutschfahrt mit tragischem Ende: Die beiden Pferde, die die Kutsche gezogen hatten, gerieten aus bislang ungeklärten Gründen in Panik. Der 85-jährige Gespannlenker wurde schwer verletzt.

Julia und Laura Steinle aus Großerlach bauen einen Schneemann. Mit Skilaufen ist aber noch nichts. Der neue Pächter kann den Skilift erst bei mehr Schnee in Betrieb nehmen.

© Jörg Fiedler

Julia und Laura Steinle aus Großerlach bauen einen Schneemann. Mit Skilaufen ist aber noch nichts. Der neue Pächter kann den Skilift erst bei mehr Schnee in Betrieb nehmen.

Die Straßen werden wie hier in Großerlach schnell vom Schnee befreit.

© Jörg Fiedler

Die Straßen werden wie hier in Großerlach schnell vom Schnee befreit.

Zum Artikel

Erstellt:
17. Dezember 2018, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Lesen Sie jetzt!
Leben mit dem Lärm
Top

Stadt & Kreis

Leben mit dem Lärm

Krach macht krank — das ist wissenschaftlich erwiesen. Die Folgen reichen von Hörschäden über Depressionen bis hin zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Um auf die Gefahren einer zu hohen Lärmbelastung aufmerksam zu machen, wurde der letzte Mittwoch im April zum "Tag gegen den Lärm" erklärt. Anlässlich dieses Aktionstages haben wir mit Menschen gesprochen, die beruflich oder privat hohen Geräuschpegeln ausgesetzt sind.

Thomas Klingseis (links) und Hendrik Turni (rechts) nehmen das Artenspektrum im Waldgebiet Hörnle ein Jahr lang genau unter die Lupe. Philip Gohl (Mitte) ist Projektleiter beim Unternehmen Uhl Windkraft, das hier drei Windkraftanlagen plant. Fotos: Alexander Becher
Top

Stadt & Kreis

Artenschutzkartierung für Windkraftvorhaben im Gebiet Hörnle

Auf der Suche nach Wespenbussard und Co.: Das Unternehmen Uhl Windkraft und das Haus Württemberg planen gemeinsam mit den Kommunen Backnang und Winnenden bis zu drei Windkraftanlagen im Waldgebiet Hörnle südwestlich von Allmersbach im Tal. Aktuell führen Gutachter eine Artenschutzkartierung durch.