Baden-Württemberg

Schüler fordern: Handyregeln sollen auch für Lehrer gelten

Weil fast jeder Schüler ein Handy in der Tasche hat und in der Schule abgelenkt sein könnte, sollen strengere Regeln durchgesetzt werden. Moment mal, sagen nun Schüler.

Schüler fordern in puncto Handynutzung faire Bedingungen. (Symbolbild)

© Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbil/Sebastian Kahnert

Schüler fordern in puncto Handynutzung faire Bedingungen. (Symbolbild)

Von red/dpa

In der Debatte über Handyregeln an Schulen verlangen Schüler Gleichbehandlung: Wenn sie selbst kein Handy nutzen dürfen, soll das auch für Lehrkräfte gelten. „Regeln für das Smartphone müssen für alle an der Schule gleichermaßen gelten“, sagte der Vorsitzende des Landesschülerbeirats in Baden-Württemberg, Joshua Meisel, in Stuttgart. „Es gibt keinen Grund, warum Lehrkräfte ihr Handy während ihrer Arbeitszeit in der Schule privat nutzen dürfen.“ 

Es gehe unter anderem um Fairness und um die Vorbildfunktion von Lehrkräften. „Wer eine Maßnahme von oben herab durchsetzt, ohne sich selbst daran zu halten, wird für diese Maßnahme wenig Akzeptanz gewinnen können“, sagte Meisel. Schaffe ein Lehrer es nicht, die Schülerinnen und Schüler mit seinem Unterricht mitzunehmen, werde er das auch nach einem Handyverbot nicht schaffen.

Schüler fordern breitere Debatte über Social Media-Problem 

Allerdings muss aus Sicht des Landesschülerbeirats grundlegend anders über die Handynutzung an Schulen diskutiert werden. Bislang würden Smartphone und Social Media als Alleinschuldige für psychischen Auffälligkeiten verantwortlich gemacht, alle anderen Faktoren würden ausgeblendet. 

Die grün-schwarze Landesregierung hatte bereits im Juni eine Änderung des Schulgesetzes auf den Weg gebracht. Sie sieht vor, dass sich alle Schulen im Südwesten in ihren Haus- und Schulordnungen Regeln für den Umgang mit privaten Geräten geben müssen. 

Zuletzt hatte der CDU-Landes- und Fraktionschef Manuel Hagel ein allgemeines Handyverbot während des Unterrichts in Baden-Württemberg ins Spiel gebracht, das über diese angestrebte Reform hinausgehen würde. Und auch der Spitzenkandidat der Grünen, Cem Özdemir, sorgte mit einer Forderung zu dem Thema schon für Aufmerksamkeit. Er hatte für ein Verbot sozialer Medien für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren plädiert.

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Erstellt:
17. September 2025, 13:34 Uhr

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