Zugunsten der Ukraine

Schweden stellt Auslandshilfen für vier afrikanische Länder ein

Schweden will seine Entwicklungshilfe für mehrere afrikanische Staaten einstellen. Die Regierung plant, die Mittel stattdessen deutlich zugunsten der Ukraine zu erhöhen.

Schwedens Entwicklungshilfeminister Benjamin Dousa: Die Regierung will die Entwicklungshilfe für vier afrikanische Staaten einstellen.

© IMAGO/TT/IMAGO/Lars Schröder/TT

Schwedens Entwicklungshilfeminister Benjamin Dousa: Die Regierung will die Entwicklungshilfe für vier afrikanische Staaten einstellen.

Von red/AFP

Die schwedische Regierung will ihre Entwicklungshilfe für vier afrikanische Staaten zugunsten der Ukraine einstellen. Stockholm werde die Auslandshilfen an Simbabwe, Tansania, Mosambik und Liberia sowie Bolivien auslaufen lassen, sagte Schwedens Entwicklungshilfeminister Benjamin Dousa am Freitag. Zugleich plane die Regierung, die Auslandshilfen für die Ukraine auf mindestens 10 Milliarden Schwedische Kronen (910 Millionen Euro) zu erhöhen.

Durch die Erhöhung der Gelder an Kiew konzentriert Schweden laut Dousa fast 20 Prozent seiner gesamten Auslandshilfen auf das europäische Land. Der Minister betonte zugleich, humanitäre Hilfslieferungen seien von der Maßnahme nicht betroffen.

Schwedische Entwicklungshilfe sei zu verstreut

Dousa begründete die Entscheidung mit einer angeblich zu großen Anzahl an Hilfsempfängern. "Viel zu lange war die schwedische Entwicklungshilfe zu verstreut", sagte er vor Journalisten in Stockholm. Die schwedische Regierung habe ihre Gelder "wie eine Sprinkleranlage" verteilt. "In vielen Fällen wissen wir nicht einmal, ob unsere Unterstützung überhaupt etwas gebracht hat", fügte er hinzu.

Der Minister verwies zudem auf eine angebliche Abhängigkeit vieler Länder von Entwicklungshilfe. "Mehrere Länder, nicht zuletzt in Afrika, haben über Jahrzehnte hinweg eine Abhängigkeit von Auslandshilfen aufgebaut", sagte er. Das habe womöglich dazu geführt, "dass diese Länder nicht so viele Reformen durchgeführt haben, wie wir uns gewünscht hätten."

Zum Artikel

Erstellt:
5. Dezember 2025, 23:02 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen