Sexuelle Belästigung von Flugbegleitern gravierendes Problem

dpa Mörfelden-Walldorf. Ein ordinärer Spruch, eine unangemessene Berührung: Sexuelle Belästigung von Flugbegleitern ist keine Seltenheit.

Eine Flugbegleiterin ist unterwegs zum Flughafen. Foto: Frank Rumpenhorst

Eine Flugbegleiterin ist unterwegs zum Flughafen. Foto: Frank Rumpenhorst

Viele Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter sehen sich nach Gewerkschaftsangaben sexueller Belästigung ausgesetzt.

„Das ist ein gravierendes Problem, das viel zu sehr vernachlässigt wird“, sagt Sylvia Gaßner von der Unabhängigen Flugbegleiter Organisation (UFO) im hessischen Mörfelden-Walldorf. „Es betrifft auch Männer, auch wenn Frauen häufiger belästigt werden.“ Die 36-jährige Gaßner setzt sich seit zwei Jahren bei der UFO mit sexueller Belästigung von Stewards und Stewardessen auseinander.

Genaue Zahlen zu Opfern gibt es kaum. Zwar hat die UFO erst im Mai eine vielbeachtete Studie veröffentlicht, wonach jeder zweite Kabinenmitarbeiter schon einmal am Arbeitsplatz sexuell belästigt wurde, zumeist an Bord aber auch bei den Aufenthalten zwischen zwei Flügen. In 45 Prozent der Fälle waren die Täter demnach Vorgesetzte, beispielsweise Piloten. Bei jeweils etwa einem Viertel waren es gleichrangige Crewmitglieder beziehungsweise Passagiere.

Die Online-Umfrage mit mehr als 1000 Teilnehmern hat jedoch eine Schwäche. Da sie öffentlich auf der UFO-Website zugänglich war, konnte theoretisch jeder mitmachen. Doch Gaßner betont: „Die Studie ist stimmig zu den Rückmeldungen, die ich von Kolleginnen und Kollegen erhalte.“

Zum Artikel

Erstellt:
13. August 2019, 10:33 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen