Sicheres E-Bike-Radeln für Senioren

Das Seniorenbüro bietet in Kooperation mit dem ADFC Backnang ein Fahrtechnik- und Sicherheitstraining für Seniorinnen und Senioren an, die sich mit dem E-Bike vertraut machen möchten. Beim Kurs am vergangenen Sonntag werden verschiedene Fahrsituationen gezielt trainiert.

Jürgen Ehrmann (links), Vorstand des ADFC, begleitet die Teilnehmer auf dem Parcours. Fotos: Alexander Becher

© Alexander Becher

Jürgen Ehrmann (links), Vorstand des ADFC, begleitet die Teilnehmer auf dem Parcours. Fotos: Alexander Becher

Von Gabriella Lambrecht

Backnang. Mit dem Kauf eines Pedelecs entstehen oft Unsicherheiten, gerade bei den ersten Touren. Um diese zu überwinden und die Fahrfertigkeiten zu verbessern, eignen sich Fahrtechnik- und Sicherheitstrainings. Am vergangenen Sonntagvormittag wurde ein solches speziell für Seniorinnen und Senioren auf dem Kaufland-Gelände angeboten. Organisiert wurde es vom Seniorenbüro in Kooperation mit dem ADFC Backnang. Karl Scheib, seines Zeichens Diplom-Sportlehrer, erfahrener Radtrainer und Arzt, führte die Teilnehmenden dabei durch einen Übungsparcours. Das Training konzentrierte sich auf praktische Übungen, um die Fahrtechnik auf dem eigenen E-Bike zu festigen und auszubauen. Dabei standen unter anderem Bremsübungen im Fokus, die das sichere Stoppen und Anfahren trainierten.

Die Teilnehmenden wurden ermutigt, in einem geschützten Umfeld ihre Fahrkünste zu verbessern und sich dabei stetig sicherer auf ihren E-Bikes zu fühlen. Jürgen Ehrmann, Vorstand des ADFC, ist dabei und erläutert: „Pedelecs sind ja gerade groß in Mode und an sich auch eine tolle Sache: Die Leute kommen raus an die frische Luft, fahren Fahrrad, beugen gerade im etwas höheren Alter Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor. Aber – und das ist sehr wichtig – das Fahren mit Pedelecs muss vor allem sicher passieren. Sicherheit ist dabei oberste Maxime.“ Denn leider ereignen sich immer wieder Verkehrsunfälle zwischen Radfahrern und anderen Verkehrsteilnehmern – fast immer sind dabei Pedelecs involviert, so Ehrmann. Als passionierter Radfahrer und selbst Opfer eines Verkehrsunfalls mit einem Pedelec weiß er um die Risiken und die Notwendigkeit eines sicheren Fahrverhaltens. Das Training soll dazu beitragen, die Unsicherheit vieler Radfahrerinnen und Radfahrer zu reduzieren und sie in die Lage zu versetzen, auch in stressigen Situationen angemessen zu reagieren.

Routinen aufbauen, um in Stresssituationen reagieren zu können

Karl Scheib erörtert weiter: „Gerade in brenzligen Situationen verfallen Seniorinnen und Senioren, wenn sie ungeübt auf dem Pedelec sind, reflexartig in Angststarre und agieren nicht mehr schnell genug.“ Dem soll das Pedelec-Training entgegenwirken, denn je routinierter die Abläufe sind, je sicherer sich die Fahrerinnen und Fahrer auf ihren E-Bikes fühlen, desto eher sind sie in der Lage, in Stresssituationen angemessen zu agieren, statt in eine Schreckensstarre zu verfallen.

Karl Scheib (im roten Trikot) gibt Anweisungen und Tipps.

© Alexander Becher

Karl Scheib (im roten Trikot) gibt Anweisungen und Tipps.

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Ein Parcours aus Pylonen bot nun die Möglichkeit, verschiedene Fahrsituationen zu simulieren und gezielt zu trainieren. Von schnellen Bremsungen über Zickzack-Routen bis hin zu Fahrten über unebene Pisten und Wiesenstrecken – die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten ihre Grenzen ausloten und ihre Fähigkeiten Schritt für Schritt erweitern.

Das E-Bike-Training für Senioren fand erstmals 2023 statt, wurde mit viel Begeisterung angenommen und erhielt somit in diesem Jahr eine zweite Auflage. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer genossen es sichtlich, ihre Fahrkünste bei bestem Wetter zu verbessern und sich sicherer im Umgang mit ihren E-Bikes zu fühlen. Selbst das ein oder andere Umkippen gehörte dazu, denn auch das richtige Wiederaufrichten mit einem 25 bis 30 Kilogramm schweren Zweirad will erst mal gelernt sein, bestätigen Scheib und Ehrmann einvernehmlich.

Eine der Teilnehmerinnen berichtet, dass sie zuvor nur sehr wenig Fahrrad gefahren sei, aber mit dem Aufkommen der Pedelecs die Hoffnung verbunden habe, nun auch wieder in hügeligem Gelände durchstarten zu können. Durch das Training gewinne sie zunehmend an Fahrsicherheit und könne nun ihre Touren entspannter genießen.

Elektrorad-Fahrtechnik

Mit dem Rad vertraut machen Vor dem ersten Radeln sollte man die Bedienungsanleitung intensiv lesen.

Anfahren und bremsen üben Die Kraft des Motors ist hilfreich, kann aber auch überraschend stark sein. Daher sollte man üben, in den unterschiedlichen Unterstützungsstufen anzufahren und zu bremsen.

Ans Fahrverhalten gewöhnen Elektroräder sind deutlich schwerer als Fahrräder ohne Motor. Das wirkt sich auf das Fahrverhalten aus: Durch den Motorantrieb wirkt das Rad spritzig, beim Lenken kann es dagegen etwas träge sein.

Richtig schalten Die Schaltung sollte genutzt werden, um immer mit einer angenehmen Trittfrequenz zu fahren.

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Erstellt:
8. April 2024, 06:00 Uhr

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