Outdoor-Marke Vaude

Sieht echt aus, ist aber gefälscht: Unternehmen wehrt sich gegen Fake-Shop

Die Bekleidungsmarke Vaude mit Sitz am Bodensee kämpft derzeit gegen einen Online-Shop, den Betrüger betreiben. Es ist nicht das erste Mal.

Die Marke Vaude wehrt sich derzeit gegen Betrügereien im Internet (Symbolfoto).

© imago/Michael Eichhammer

Die Marke Vaude wehrt sich derzeit gegen Betrügereien im Internet (Symbolfoto).

Von Michael Bosch

Ein paar schnelle Klicks und die Ware ist bestellt. Online-Shopping ist bequem – anders als beim Kauf im Laden besteht im Netz aber immer die Gefahr Betrügern aufzusitzen. Die Versuchen ihr Glück häufig mit Produkten von hochwertigen und nicht ganz günstigen Marken.

Derzeit kämpft die Outdoor-Marke Vaude aus dem baden-württembergischen Tettnang (Bodenseekreis) mit einem „besonders hartnäckigen Fake Shop“, teilt das Unternehmen mit. Das Problem: die Domain des gefälschten Shops (www.vaude-de.com) ähnelt der richtigen Adresse (www.vaude.com) zwar nur, für Unwissende ist das auf den ersten Blick aber nicht zu erkennen.

Verlockende Angebote werden auch über Social Media beworben

Geworben wird ganz oben auf der Seite mit „VAUDE Sommer-Sale: bis -80%“. Klingt verlockend? Jacken werden beispielsweise für nicht einmal 40 Euro angeboten – 100 Euro weniger als sie eigentlich kosten sollen. Klingt verlockend? Offenbar sind zahlreiche Kunden, die Bekleidung für Bergsport, zum Wandern oder für den Radsport kaufen wollten, bereits darauf hereingefallen. Denn die Betrüger verfolgen offenbar einen ausgeklügelten Plan. Der Shop werde auch „intensiv über Social Media-Plattformen wie Facebook und Instagram beworben“, teilte das Unternehmen mit. Besonders dreist: Auf der gefälschten Webseite erscheint ein Banner, dass den Betreiber als „Vertrauenswürdiger Händler“ preist.

Gefälschte Webshops bieten vermeintlich günstige Ware an, die im Voraus bezahlt werden muss – die Produkte werden jedoch nie geliefert. Wer Geld überwiesen hat, ist es ziemlich sicher los. Stornierungen sind in aller Regel nicht mehr möglich. „Markenmissbrauch und Online-Betrug schaden nicht nur unserer Marke, sondern auch der Glaubwürdigkeit des Onlinehandels generell“, sagt Manfred Meindl, Marketingchef bei Vaude. Für das Unternehmen ist das Problem nicht neu, es arbeitet seit Jahren mit einem Dienstleister zusammen, der die gefälschten Shops im Netz identifiziert. Allein in diesem Jahr habe das Unternehmen so 700 „Missbrauchsfälle“ beendet, heißt es.

Vaude ist nicht das einzige Opfer

Vaude ist bei weitem nicht das einzige deutsche Unternehmen, dass sich mit dem Problem regelmäßig auseinandersetzen muss. Je größer und bekannter die Marke, desto verlockender ist es meist für die Betrüger. Beispielsweise tauchen regelmäßig auch Adidas-Fakeshops im Netz auf. Häufig werden auch Gewinnspiele im Namen der Unternehmen beziehungsweise Marken von den Betrügern genutzt.

Fake-Shops lassen sich zumeist anhand einiger Merkmale relativ leicht identifizieren. Die folgenden Dinge, sollten Kunden stutzig machen:

  • stark reduzierte Preise
  • fehlendes Impressum oder unvollständige Kontaktdaten
  • nur Vorkasse-Zahlung möglich, keine sicheren Zahlungsarten wie Paypal oder Kreditkarte
  • viele Rechtschreib- und Inhaltsfehler

Die Verbraucherzentrale bietet zudem einen sogenannten Fakeshop-Finder, mit dem sich Webadressen prüfen lassen.

In dem Fall mit dem sich das Outdoor-Unternehmen derzeit herumschlagen muss, hat es einen Antrag auf Löschung eingeleitet. Dieser könne aber bis zu 60 Tage – also bis Ende Oktober – dauern.

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Erstellt:
12. September 2025, 15:28 Uhr

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