Allwetterreifen

Sind Ganzjahresreifen noch erlaubt? - Das müssen Autofahrer 2025 wissen

Seit letztem Jahr haben sich die Vorschriften für Allwetterreifen geändert. Nicht alle Ganzjahresreifen dürfen noch bei winterlichen Verhältnissen verwendet werden. Was erlaubt ist und was nicht.

Seit letztem Jahr gelten neue Vorschriften für Ganzjahresreifen. Erfahren Sie, welche Reifen betroffen sind, welche Strafen drohen und was Autofahrer beachten müssen.

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Seit letztem Jahr gelten neue Vorschriften für Ganzjahresreifen. Erfahren Sie, welche Reifen betroffen sind, welche Strafen drohen und was Autofahrer beachten müssen.

Von Matthias Kemter

Seit dem 1. Oktober 2024 gilt in Deutschland eine neue Regelung, die viele Autofahrer verunsichert. Immer wieder taucht die Frage auf, ob Ganzjahresreifen noch erlaubt sind. Die kurze Antwort lautet: Ja, aber nicht uneingeschränkt.

Neue Anforderungen an Allwetterreifen: Was sich konkret geändert hat

Die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) wurde überarbeitet. Bis zum 30. September 2024 waren sogenannte M+S-Reifen (Matsch & Schnee), die vor dem 31. Dezember 2017 hergestellt wurden, ausreichend bei winterlichen Wetterverhältnissen. Seit dem 1. Oktober 2024 gilt aber: Wer bei winterlichen Wetterbedingungen unterwegs ist, braucht Reifen mit dem Alpine-Symbol, einem Bergpiktogramm mit Schneeflocke. Reifen ohne dieses Symbol sind bei Eis, Schnee und Reifglätte nicht mehr zulässig. So sieht das Symbol aus:

Bild: milant1802 / Shutterstock.com

Das betrifft insbesondere ältere Ganzjahresreifen, die lediglich ein M+S-Zeichen tragen, aber nicht das Alpine-Symbol. Sie dürfen zwar weiterhin bei trockenen oder sommerlichen Bedingungen gefahren werden, bei Schnee, Glätte oder Schneematsch sind sie jedoch gesetzlich nicht mehr erlaubt.

Winterreifenpflicht in Deutschland: Situativ statt kalendarisch

Deutschland kennt keine feste Winterreifenpflicht nach Datum, sondern eine sogenannte situative Pflicht. Das bedeutet: Immer dann, wenn Glätte oder Schnee auf der Fahrbahn auftreten, müssen geeignete Winter- oder Ganzjahresreifen mit Alpine-Symbol montiert sein. Wer bei solchen Verhältnissen ohne passende Bereifung fährt, riskiert ein Bußgeld von mindestens 60 Euro und einen Punkt in Flensburg.

Versicherungsschutz & Bußgelder: Das sollten Autofahrer beachten

Ein Verstoß gegen die Winterreifenpflicht kann nicht nur zu einer Geldstrafe führen, sondern auch Auswirkungen auf den Versicherungsschutz haben. Wer mit unzulässigen Reifen einen Unfall verursacht, riskiert, zumindest anteilig auf den Kosten sitzen zu bleiben. Versicherer können bei grober Fahrlässigkeit Leistungen kürzen oder verweigern. Besonders kritisch wird es, wenn die falsche Bereifung nachweislich zur Unfallursache beigetragen hat.

Auslandsreisen - Abweichende Vorschriften möglich

Wer im Winter ins Ausland fährt, sollte sich vorher informieren. In vielen Nachbarländern gelten strengere Regeln. In Österreich etwa gilt eine Winterreifenpflicht zwischen dem 1. November und 15. April, bei der eine Mindestprofiltiefe von 4 Millimetern verlangt wird. Auch in Italien, der Schweiz und anderen Ländern gibt es feste Zeiträume oder besondere Anforderungen. Wer diese ignoriert, riskiert hohe Bußgelder oder wird im schlimmsten Fall an der Weiterfahrt gehindert.

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Erstellt:
7. Oktober 2025, 14:22 Uhr

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