Unerwünschte Anrufe nehmen zu
So kann man Spam-Anrufe blockieren
Spam-Anrufe werden immer häufiger. Lesen Sie hier, welche Möglichkeiten es gibt, um die Kontaktversuche zu verhindern.

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Lassen sich die Spam-Anrufe verhindern?
Von Lukas Böhl
Die Zahl von Spam-Anrufen nimmt zu. Vodafone meldete kürzlich, dass der hauseigene „Spam-Warner“ an einem einzigen Tag mehr als 650.000 verdächtige Anrufe erkannt hat. Auch Google Trends zeigt: Immer mehr Menschen in Deutschland suchen nach Informationen, um unerwünschte Anrufen zu verhindern. Doch wie wehrt man sich dagegen und kann man Spam-Anrufe überhaupt blockieren?
Kann man Spam-Anrufe blockieren?
Das Grundproblem besteht darin, dass Betrüger sogenannte Call-ID-Spoofing-Techniken nutzen, mit denen sie echte Telefonnummern fälschen können. Für Empfänger wirken diese Anrufe so, als kämen sie von Bekannten, Ämtern oder Handwerksbetrieben. Komplett verhindern lassen sich die Spam-Anrufe daher nicht. Trotzdem gibt es einige effektive Schutzmaßnahmen.
Schutz durch Apps und Betriebssystemfunktionen
Drittanbieter-Apps wie Truecaller, Clever Dialer oder Hiya erkennen bekannte Spam-Nummern und blockieren sie automatisch. Die Daten für den Spam-Schutz stammen aus öffentlichen Quellen und Nutzermeldungen. Das heißt, es können nur solche Nummern blockiert werden, die dem System bekannt sind. Neue oder gefälschte Nummern lassen sich dadurch nicht herausfiltern. Einen gewissen Schutz können die Apps jedoch bieten. Zusätzlich lassen sich auch am Handy selbst Einstellungen vornehmen:
- Android: Unter „Einstellungen > Anrufer-ID & Spam“ kann der Nutzer Spam-Erkennung und -Blockierung aktivieren.
- iPhone: Mit der Funktion „Unbekannte Anrufer stummschalten“ werden alle Nummern blockiert, die nicht in den Kontakten, Mails oder Nachrichten auftauchen.
Vorsicht bei der Herausgabe der Nummer
Viele Spammer greifen auf Telefonnummern zurück, die aus Datenlecks stammen – etwa bei Online-Shops, Gewinnspielen oder Social-Media-Plattformen. Zwar arbeiten Betrüger auch mit Zufallsgeneratoren, gezielte Angriffe sind aber häufig erfolgreicher. Deshalb gilt:
- Keine Handynummer öffentlich posten (z. B. in Facebook-Kommentaren oder Foren).
- Bei Newslettern und Online-Diensten nur notwendige Daten angeben.
- Sicherheitslücken in Apps und Diensten regelmäßig prüfen.
- Generell vorsichtig bei der Herausgabe der eigenen Nummer sein.
Was tun nach einem Spam-Anruf?
Am besten sperrt man die Nummer direkt, um nicht erneut belästigt zu werden. Bei aggressiven oder wiederholten Anrufen ist eine Anzeige bei der Bundesnetzagentur möglich. Diese geht besonders bei massenhaftem Missbrauch gegen Rufnummern vor und kann Nummern sperren lassen.