5000 Stellen fallen weg
So reagiert der Daimler-Truck-Betriebsrat auf die Sparpläne
Es gibt eine Vereinbarung zwischen Konzern und Betriebsrat zum Sparprogramm von Daimler Truck. Dennoch zeigt sich die Arbeitnehmervertretung nun überrascht.

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Michael Brecht, der Gesamtbetriebsratschef von Daimler Truck, kritisiert die Konzernführung.
Von Matthias Schmidt
Der Betriebsrat des Nutzfahrzeugherstellers Daimler Truck hat mit Verwunderung auf die Ankündigung des Konzerns reagiert, 5000 Stellen in Deutschland abzubauen. „Die Kommunikation des Unternehmens mit einem Stellenabbau von rund 5000 Kolleginnen und Kollegen hat uns überrascht. Denn wir haben in den Verhandlungen nicht über eine konkrete Zahl von abzubauenden Stellen gesprochen und wir haben in den Vereinbarungen auch nichts dergleichen vereinbart“, teilte der Betriebsratschef Michael Brecht mit.
Von 28 000 Jobs in Deutschland sollen 5000 bei Daimler Truck wegfallen
Das Abbauziel war am Dienstag beim Kapitalmarkttag von Daimler Truck in Cleveland/North Carolina in den USA genannt worden. Insgesamt beschäftigt die Lkw-Sparte des Konzerns in Deutschland derzeit rund 28 000 Mitarbeiter. „Die Zahl, die das Unternehmen nun kommuniziert hat, ist offensichtlich der Kapitalmarktkommunikation geschuldet“, so Brecht. Es sei „ärgerlich, dass durch den Wunsch, dem Kapitalmarkt zu gefallen, die Kolleginnen und Kollegen nur unnötig verunsichert werden“.
Brecht betonte, dass in einer vom Betriebsrat mit der Konzernleitung getroffenen Vereinbarung geregelt sei, dass Stellenstreichungen erst beschlossen werden können, wenn vorher ihr wirtschaftlicher Effekt belegt werden kann. „Erst wenn die Wirtschaftlichkeitsprüfung Bereich für Bereich erfolgt ist, kann man überhaupt feststellen, ob und wie viele Stellen wegfallen oder verlagert werden“, sagte Brecht. In der Vergangenheit seien schon oft Stellen abgebaut worden, obwohl es sich nicht gelohnt hat – „das wollen wir dieses Mal verhindern“.