Sondersitzung zu „Querdenken“-Demo soll Aufklärung bringen

dpa Dresden. Massive Verstöße gegen Corona-Auflagen bei einer Großdemonstration in Leipzig haben die sächsische Justiz und Polizei in Erklärungsnot gebracht. Nicht nur die Opposition im Landtag fordert Aufklärung.

Die allermeisten Teilnehmer der Demo trugen keine Schutzmaske und hielten sich auch nicht an die Abstandsregeln. Foto: Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa

Die allermeisten Teilnehmer der Demo trugen keine Schutzmaske und hielten sich auch nicht an die Abstandsregeln. Foto: Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa

Im sächsischen Landtag hat am Donnerstag die Sondersitzung zur Aufarbeitung der Geschehnisse rund um die umstrittene „Querdenken“-Demonstration in Leipzig am vergangenen Wochenende begonnen.

Innenminister Roland Wöller (CDU) und Landespolizeipräsident Horst Kretzschmar kamen, um Rede und Antwort zu stehen. Beide hatten die Zurückhaltung der Polizei bei ihrem Einsatz verteidigt. Zu der nicht öffentlichen Sondersitzung hatten der Innenausschuss und der Rechtsausschuss des Parlamentes eingeladen. Neben Justizministerin Katja Meier (Grüne) war auch Heiko Rosenthal (Linke), Ordnungsbürgermeister der Stadt Leipzig, im Landtag dabei.

Die Kundgebung von mehr als 20.000 Gegnern der Corona-Maßnahmen in Deutschland war am vergangenen Samstag aus dem Ruder gelaufen. Die meisten Teilnehmer trugen keine Schutzmaske und hielten sich auch nicht an die Abstandsregeln. Die Polizei musste sich etwa dafür rechtfertigen, dass sie die Einhaltung der Auflagen nicht durchsetzte. Das Sächsische Oberverwaltungsgericht (OVG) in Bautzen hatte die Demo im Stadtzentrum genehmigt - und war dafür heftig kritisiert worden.

© dpa-infocom, dpa:201112-99-302623/4

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Erstellt:
12. November 2020, 03:38 Uhr

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