Sonnenschein ist meist nur von kurzer Dauer

In Wetterprognosen für den August war oft folgende Angabe zu hören: „Beständig unbeständig“. So waren die vergangenen vier Wochen auch: Wenig beständig und immer wieder für Überraschungen gut. Das Spektrum des zweiten Monats im zweiten Quartal reichte vom Sommer bis in den Herbst. Und Unwetter gab es auch noch.

Auf der einen Seite Regen, auf der anderen Sonne, da ist rasch ein Regenbogen zu sehen.Diesen (doppelten) hat unsere Leserin Anja Bergmüller Mitte August über Erbstetten entdeckt.

© Anja Bergmüller

Auf der einen Seite Regen, auf der anderen Sonne, da ist rasch ein Regenbogen zu sehen. Diesen (doppelten) hat unsere Leserin Anja Bergmüller Mitte August über Erbstetten entdeckt.

Von Florian Muhl

Großerlach. Die Überschrift „Reichlich Regen, wenig Sonne“ unseres Rückblicks vor einem Monat auf das Wettergeschehen im Juli dieses Jahres hätte auch dieses Mal für den August gepasst, sozusagen wie die Faust aufs Auge. Der Grund dafür: Tiefdrucksysteme zwischen England und Skandinavien sorgten für eine eingefahrene Wetterlage, die Wetterfrösche gern als Erhaltungsneigung klassifizieren. Immer wieder konnte sich die Wetterlage erneuern und einem zaghaften sommerlichen Vorstoß zügig einen Dämpfer verpassen. „Hoher Luftdruck und Sonnenschein blieben meist nur von kurzer Dauer. Die zunächst sommerlichen Temperaturen gingen im Laufe des Monats zurück und erreichten im letzten Drittel zeitweise herbstliches Niveau. So fiel der August 2021 geringfügig zu kühl, sehr niederschlagsreich und sonnenscheinarm aus.“ Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen in Deutschland.

Keine Frage, bezüglich der Temperaturen gab es auch sommerliche Phasen. An der Wetterstation Großerlach-Mannenweiler wurde das absolute Maximum mit 28,4 Grad Celsius gemessen. Sommertage mit Temperaturen über 25 Grad gab es demnach sechs. Anders als im August 2015, 2016, 2017, 2018, 2019 und 2020 gab es in diesem Jahr keine Wüstentage von mehr als 35 Grad. Die Temperaturen waren aus Sicht der Natur – und sicherlich einiger Menschen – eine Wohltat. Von der Durchschnittstemperatur her, die bei 16,2 Grad lag, war der August ein ganz durchschnittlicher Monat, der nur um 0,1 Grad Kelvin vom vieljährigen Mittelwert abwich. Mit gut 160 Sonnenstunden fehlten im August allerdings ganz 45 Stunden zum vieljährigen Mittelwert.

Kühlere Luftmassen erreichen das Land

Dass es schon langsam auf den Herbst zugehen kann, zeigte sich dann in den letzten Tagen, als sich ein Tief ablöste und in Form eines Störimpulses über Deutschland verweilte und für länger andauernde Regenphasen sorgte. Mit einer nördlichen Grundströmung gelangten so kühlere Luftmassen nach Deutschland. Die Bauernregel „Im August am Morgen Regen, wird vor Mittag sich noch legen“ bewahrheitete sich an manchen Tagen. Gefühlt gab es in den vergangenen vier Wochen reichlich Regen. Am meisten Niederschlag verzeichnete die Wetterstation Mannenweiler am 29. August mit 20 Millimetern. Doch die Statistik sagt, dass das Gefühl täuscht. Demnach hat es im August kaum mehr geregnet als im langjährigen Mittel, nur um 1,6 Prozent mehr.

Glaubt man an die Aussagen von Bauernregeln, darf man sich schon auf einen nicht so strengen Winter 2021/2022 freuen. Denn es heißt: „Bringt der August viel Gewitter, wird der Winter kalt und bitter.

Sonnenschein ist meist nur von kurzer Dauer

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Erstellt:
2. September 2021, 06:00 Uhr

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