Sorgen um Pedelecfahrer: Starke Zunahme der Unfälle

dpa/lsw Wiesbaden/Stuttgart. Der Trend zu immer weniger Verkehrstoten hat sich 2019 in Baden-Württemberg und bundesweit fortgesetzt. Bis zur ausgerufenen „Vision Zero“ ist es aber noch ein langer Weg. Und vor allem eine Zahl macht der Landesregierung sicher Sorgen.

Der Schatten eines E-Bikes ist neben dem Rad zu sehen. Foto: Uli Deck/dpa/Archiv

Der Schatten eines E-Bikes ist neben dem Rad zu sehen. Foto: Uli Deck/dpa/Archiv

Die Zahl der Unfalltoten in Baden-Württemberg ist zwar weiter gesunken, allerdings kommen immer mehr Pedelec-Fahrer auf den deutschen Straßen ums Leben. Nach der bundesweiten Statistik haben die Unfälle mit dieser Fahrradart zugenommen. Details zu den Zahlen des vergangenen Jahres im Südwesten will das Innenministerium heute in Stuttgart veröffentlichen.

Insgesamt starben bundesweit bis einschließlich November 114 Fahrer solcher Räder mit elektrischer Unterstützung, dies entspricht einem Plus von 32,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der Schwerverletzten stieg um rund ein Fünftel auf 2452, wie das Bundesamt mitteilte. Auch in Baden-Württemberg rechnet der ADAC mit steigenden Zahlen. Einzelheiten sind aber noch nicht bekannt.

Häufige Unfallursachen sind laut einer Studie der Unfallforschung der Versicherer zu schnelles Fahren oder falsche Handhabung. Das trifft nach einer Einschätzung des baden-württembergischen ADAC vor allem auf ältere Menschen zu. Bei zahlreichen Unfällen der Pedelecfahrer sind laut Studie keine anderen Verkehrsteilnehmer beteiligt.

Bereits am Donnerstag war die Zahl der Verkehrstoten in Baden-Württemberg bekannt geworden. Obwohl immer mehr Autos unterwegs sind, ging sie nach einer vorläufigen Statistik im vergangenen Jahr erneut zurück. Sie nahm um 0,7 Prozent auf 437 ab, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Lediglich im Jahr 2016 lag sie mit 405 Verkehrstoten unter der jüngsten Zahl. Fast 46 800 Menschen wurden verletzt. Insgesamt nahm die Zahl der Unfallopfer - also der Getöteten und Verletzten - im vergangenen Jahr um 2,7 Prozent ab.

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Erstellt:
28. Februar 2020, 01:40 Uhr

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