Sozialpolitik

Sozialverbände unterstützen Rufe nach einer höheren Erbschaftssteuer

Michaela Engelmeier, Chefin des Sozialverbands Deutschland (SoVD), verlangt eine gerechte Beteiligung Vermögender an der Bewältigung staatlicher Aufgaben.

Die SoVD-Vorsitzende Michaele Engelmeier will eine höhere Erbschaftssteuer.

© Sozialverband Deutschland (SoVD)

Die SoVD-Vorsitzende Michaele Engelmeier will eine höhere Erbschaftssteuer.

Von Norbert Wallet

Die Debatte um soziale Gerechtigkeit in Deutschland geht weiter. Die SPD hatte in der vergangenen Woche klar gemacht, dass sie für eine höhere Steuer auf sehr große Erbschaften ist. Linken-Chef Jan van Aken hatte sich in unserer Zeitung für eine Volksabstimmung über die Einführung einer Vermögenssteuer ausgesprochen. Nun melden sich die Sozialverbände zu Wort – und unterstützen beide Vorschläge.

„Deutschland steht vor riesigen Herausforderungen – auch im sozialen Bereich. Wir brauchen nachhaltige Lösungen sowie angemessene Steuerzuschüsse bei der Krankenversicherung, der Pflege und auch der Rente“, sagte Michaela Engelmeier, Vorstandsvorsitzende des Sozialverbands Deutschland (SoVD), unserer Zeitung. „Anstatt kleine und mittlere Einkommen immer weiter zu belasten, braucht es eine gerechte Beteiligung von Vermögenden an der Bewältigung staatlicher Aufgaben.“

„Erhebliche Änderungen im Steuerrecht“

Der Sozialverband unterstützt deshalb die steuerpolitischen Vorschläge von SPD und Linke. „Um auch hohe und höchste Einkommen und Vermögen angemessen zu beteiligen, sind erhebliche Änderungen im Steuerrecht nötig“, sagte Engelmeier. Dazu gehören die Wiedereinführung der Vermögenssteuer, die Reform der Erbschaftssteuer, die angemessene Besteuerung großer Konzerne und die Anhebung der Spitzensteuersätze.“

Zuvor hatte sich auch die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Verena Bentele, für höhere Erbschaftssteuern ausgesprochen. Sie nannte eine „gerechte Beteiligung der Superreichen an der Finanzierung des Sozialstaats das Gebot der Stunde“. Als Beispiel nannte sie „kluge, faire und solidarische Abgaben auf Vermögen und Erbschaften“.

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Erstellt:
21. Juli 2025, 16:24 Uhr
Aktualisiert:
21. Juli 2025, 16:43 Uhr

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