Später Frost, Starkregen und Goldherbst

Das Wetter im Jahr 2021 im Rems-Murr-Kreis war außer dem Starkregen im Sommer eher durchschnittlicher Natur. Die Temperaturen blieben im Lot und es gab mehr Niederschlag als in den vergangenen Jahren, wenn auch immer noch zu wenig.

Teilen sich Regen und Sonne den Himmel, spannen sich farbenfrohe Regenbögen über den Horizont. Dieser hier zeigte sich Mitte August am Horizont von Erbstetten. Unsere Leserin Anja Bergmüller entdeckte und fotografierte das Prachtexemplar.Foto: A. Bergmüller

© Anja Bergmüller

Teilen sich Regen und Sonne den Himmel, spannen sich farbenfrohe Regenbögen über den Horizont. Dieser hier zeigte sich Mitte August am Horizont von Erbstetten. Unsere Leserin Anja Bergmüller entdeckte und fotografierte das Prachtexemplar.Foto: A. Bergmüller

Von Anja La Roche

Großerlach. Das Wetter im vergangenen Jahr lässt uns besonders an die katastrophalen Folgen des Starkregens denken: zerstörende Fluten, die besonders in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz verheerende Schäden anrichteten. Der Klimawandel macht sich auch in Deutschland bemerkbar. Der Rems-Murr-Kreis blieb glücklicherweise trotz der Gewitter und des Starkregens im Sommer von Flutkatastrophen verschont. Die Daten der Wetterstation in Großerlach-Mannenweiler zeichneten auf, dass 2021 hierzulande insgesamt etwas zu sonnig, zu warm und zu trocken war. Diese Diagnose trifft auch auf die nationale Wetterlage zu. Der Starkregensommer wurde flankiert von niederschlagsarmen Frühjahrsmonaten und einem trockenen Herbst. Es gab keine neuen Temperaturrekorde und für fast ganz Deutschland gab es ausreichend Niederschlag. „So konnten sich vor allem unsere Wälder von der Trockenheit der drei vorangegangenen Jahre etwas erholen“, sagt der Klimavorstand des DWD, Tobias Fuchs.

In Baden-Württemberg gab es die meisten sonnigen Stunden

Auch wenn es keine Rekordtemperaturen gab, handelte es sich um das elfte zu warme Jahr in Folge. In Großerlach wurde eine Durchschnittstemperatur von 9,1 Grad Celsius gemessen, das liegt 1,3 Grad Celsius über dem vieljährigen Mittel. Das vieljährige Mittel meint die international gültige Referenzperiode von 1961 bis 1990. Die Niederschlagshöhe in Großerlach betrug im Jahresdurchschnitt 1 026 Millimeter, das sind 8,3 Prozent weniger als das vieljährige Mittel, also etwas zu wenig Niederschlag. Die Sonne schien in Baden-Württemberg am längsten im Vergleich zum Rest Deutschlands: 1 805 Stunden. In Großerlach schien sie etwas weniger, nämlich 1 712 Stunden. Das sind allerdings immer noch 83 Sonnenstunden mehr als im vieljährigen Mittel.

Der Januar 2021 konnte die höchste Schneedecke vorweisen. Stattliche 27 Zentimeter betrug diese am 19. Januar in Großerlach. Der Februar war ungewöhnlich warm, mit fast 20 Grad Celsius am 24. Tag des Monats. Ein erstaunlicher Temperatursturz führte in diesem Monat allerdings auch zum absoluten Temperaturminimum des Jahres, mit minus 13,7 Grad Celsius am 12. Februar.

Ein trockener Herbst zauberte goldene Herbstlandschaften

Ein kurzer Sommerausflug Anfang April mündete in den frostreichsten Ostermonat seit Messbeginn. Der Mai blieb relativ kühl, dann allerdings brachte der Juni warme Temperaturen; es handelte sich sogar um den drittwärmsten Juni seit 1881. Am 18. Juni wurde mit 30,9 Grad Celsius die maximale Temperatur des vergangenen Jahres gemessen, laut den Daten der hiesigen Wetterstation. 26 Tage erbrachten Temperaturen über 25 Grad Celsius, zwei Tage über 30. Starkregen und Gewitter durchnässten den Sommer, bis ein trockener und sonniger Herbst goldene Herbstlandschaften in die Weinberge und Wälder zauberte.

Die Wetterstation in Großerlach maß an 132 Tagen im vergangenen Jahr Bodenfrost. An 20 Tagen lag die maximale Temperatur unter null Grad Celsius. Dieses Jahr scheint der Winter erst später Einzug zu halten. Zwar fröstelte es bereits winterlich und der erste Schnee fiel Ende November, aber der Jahreswechsel brachte einen Hauch von Frühling mit sich. Mal sehen, ob sich der Bauernspruch „bleibt der Winter fern, so nachwintert es gern“ bewähren wird. Dann können sich die Winterfreunde doch noch auf eine schöne Schneelandschaft und knirschende Eiskristalle unter den Sohlen freuen.

Später Frost, Starkregen und Goldherbst

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Erstellt:
5. Januar 2022, 06:00 Uhr

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