SPD-Kandidaten werben im Südwesten um die Basis

dpa/lsw Filderstadt. Mit teils kämpferischen Reden haben sich die Kandidaten für den SPD-Vorsitz erstmals bei der Parteibasis in Baden-Württemberg vorgestellt. Die Bewerber forderten in Filderstadt mehr soziale Gerechtigkeit und eine höhere Glaubwürdigkeit und Geschlossenheit der eigenen Partei. Mit Blick auf die Landtagswahl 2021 sei es wichtig für die Südwest-SPD, dass die Partei auch im Bund wieder auf die Füße komme, sagte SPD-Landeschef Andreas Stoch. 13 Kandidatinnen und Kandidaten stellten sich in Filderstadt vor. Die sächsische Integrationsministerin Petra Köpping und Einzelbewerber Karl-Heinz Brunner ließen sich entschuldigen.

Die SPD-Regionalkonferenz in Filderstadt. Foto: Marijan Murat

Die SPD-Regionalkonferenz in Filderstadt. Foto: Marijan Murat

Die SPD müsse um den Sozialstaat kämpfen, forderte Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD). Die Unsicherheit unter den Bürgern nehme zu. Scholz warnte vor politischen Zickzackkursen in der SPD. „Das führt dazu, dass wir nicht verstanden werden.“ Ex-NRW-Familienministerin Christina Kampmann sagte, die schwarze Null sei kein Selbstzweck - es brauche Investitionen etwa gegen die Wohnungsnot und für den Klimaschutz. Kampmann tritt mit Europa-Staatsminister Michael Roth an - das Duo bekam viel Applaus. Der Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach bekräftigte seine Forderung nach einem Austritt der SPD aus der großen Koalition.

Bundesweit präsentieren sich die Bewerber um den SPD-Parteivorsitz bis Mitte Oktober auf fast zwei Dutzend Regionalkonferenzen - in Baden-Württemberg nächste Woche noch in Ettlingen. Anschließend können die SPD-Mitglieder dann eine neue Führung wählen. Vor drei Monaten war Andrea Nahles vom Bundesvorsitz zurückgetreten.

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Erstellt:
14. September 2019, 18:53 Uhr

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