SPD kritisiert schleppende Corona-Hilfe für Vereine

dpa/lsw Stuttgart. Die SPD-Landtagsfraktion hat der grün-schwarzen Landesregierung vorgeworfen, versprochene Finanzhilfen für Vereine und Ehrenamtliche zu langsam auszuzahlen. Der Landtag habe die Mittel bewilligt, damit sie schnell ankommen, sagte die Abgeordnete Sabine Wölfle am Mittwoch in Stuttgart. „Hier haben Sie nach unserer Auffassung leider versagt.“ Sie sprach von Hilfsprogrammen aus der „Kategorie Schneckenpost“. Damit sinke die Motivation der Ehrenamtlichen, gleichzeitig steige der Frust.

Sabine Wölfle (SPD. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa/Archiv

Sabine Wölfle (SPD. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa/Archiv

Die Anträge seien oft zu kompliziert, monierte Wölfle. Die Betroffenen wüssten entweder gar nicht von den Hilfsprogrammen oder nicht, an wen sie sich wenden müssen. „Da ist offensichtlich ein großes Defizit in Ihrer Kommunikation.“ Die SPD-Politikerin betonte: „Wir reden von Menschen, die sich in ihrer Freizeit engagieren, die sich da buchstäblich durchkämpfen müssen.“ Viele hätten Angst, dass sie am Ende selbst haftbar gemacht werden könnten.

Sozialminister Manne Lucha (Grüne) verteidigte das Vorgehen der Landesregierung. Man habe einen Schutzschirm gespannt, um die Vereine im Land nicht im Regen stehen zu lassen. Die Vereine müssten aber ihre Rücklagen erst auflösen, bevor Hilfsgelder ausgezahlt würden. Gemeinnützige Vereine und zivilgesellschaftliche Organisationen, die unverschuldet in Not geraten sind, könnten nun fünf weitere Monate eine jeweils einmalige Förderung von maximal 12 000 Euro pro Verein oder Organisation beantragen, die nicht zurückgezahlt werden muss. In der ersten Förderperiode seien 131 Anträge eingegangen, berichtete Lucha. Seit Verlängerung der Antragsfrist seien 350 hinzugekommen.

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Erstellt:
11. November 2020, 12:12 Uhr

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