SPD will rasche Entscheidung zu neuen Medizinstudienplätzen

dpa/lsw Stuttgart. Der Landtags-SPD geht der geplante Ausbau von Medizinstudienplätzen nicht schnell genug voran. Nach Angaben des Wissenschaftsministeriums soll die Entscheidung für ein Konzept zur Einrichtung von 150 neuen Plätzen bis zur Sommerpause fallen. SPD-Gesundheitsexperte Rainer Hinderer kritisierte: „Das dauert uns zu lange.“ Damit die dringend benötigten Plätze zum Wintersemester zur Verfügung stünden, müsse jetzt schnell eine Entscheidung her.

In einer Praxis wird ein junger Patient untersucht. Foto: Waltraud Grubitzsch/Archivbild

In einer Praxis wird ein junger Patient untersucht. Foto: Waltraud Grubitzsch/Archivbild

Hinderer erinnerte daran, dass die grün-schwarze Landesregierung bereits in einem Nachtragsetat die finanziellen Weichen für die neuen Plätze gestellt habe. „Umso unverständlicher ist es, auch angesichts des bereits bestehenden Ärztemangels in ländlichen Regionen und den vorliegenden Plänen zum Medizinstudium 2020, dass die Landesregierung hier nicht schneller handelt.“ Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) müsse jetzt eine rasche Entscheidung in der Landesregierung herbeiführen.

Derzeit gibt es im Südwesten rund 1500 Studienplätze für Medizin an den Unikliniken Tübingen, Ulm, Freiburg, Heidelberg und Mannheim. Die Landesregierung will die Zahl hochschrauben, um den Ärztemangel abzumildern. Die Unikliniken schlagen vor, die 150 neuen Plätze auf die bestehenden Standorte zu verteilen. Diese Vorstellungen konkurrieren mit einem Konzept, das den Aufbau der Studienplätze an den städtischen Kliniken von Stuttgart und Karlsruhe vorsieht.

Das Wissenschaftsministerium schreibt in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der SPD, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, dass sich die verschiedenen Konzepte noch in der Prüfung befänden. „Eine abschließende Bewertung ist noch nicht erfolgt.“

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Erstellt:
26. Mai 2019, 11:15 Uhr

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