Spenden für große und kleine Hilfen

BKZ-Leser helfen Auch in diesem Jahr konnte bei der Spendenaktion unserer Zeitung eine überwältigende Summe gesammelt werden. Bis jetzt sind über 100000 Euro zusammengekommen, die Aktion läuft noch bis Mitte Januar.

Auch in diesem Jahr mussten Werner Stroh (links) und Kornelius Fritz den symbolischen Spendenscheck per Video übergeben. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Auch in diesem Jahr mussten Werner Stroh (links) und Kornelius Fritz den symbolischen Spendenscheck per Video übergeben. Foto: A. Becher

Von Kristin Doberer

Rems-Murr. „Wir sind froh, dass wir uns auch in solchen Jahren auf unsere Leserschaft verlassen können“, sagt Werner Stroh, Verleger und Vorsitzender des Vereins „BKZ-Leser helfen“, zu Beginn der Spendenübergabe, die auch in diesem Jahr noch mal virtuell stattfinden muss. „Aber auch über den Bildschirm halten Sie uns Jahr für Jahr die Treue“, meint er zu den 15 Vertretern der Vereine und Organisationen, die Spendengelder erhalten. Bisher sind auf dem Spendenkonto bereits über 100000 Euro eingegangen, die Projekten in der Region zugutekommen. Auch Kornelius Fritz, Redaktionsleiter der Backnanger Kreiszeitung, freute sich über die Spendenbereitschaft. Die Solidarität sterbe nicht aus. „Ein großer Teil der Bevölkerung denkt auch jetzt an Schwache und Hilfsbedürftige“, sagt er. Auch im 26. Jahr der Spendenaktion gibt es Spendentöpfe für verschiedene Vereine und Organisationen in der Region, mit denen Menschen in Not schnell geholfen werden kann. Dazu kommen in diesem Jahr fünf Schwerpunktprojekte.

Der DRK-Ortsverband Backnang hat auch ein sehr bewegtes Jahr hinter sich. Zum einen belasten Einnahmeausfälle die ehrenamtliche Organisation, gleichzeitig gab es aber auch erfreuliche Aktionen wie zum Beispiel die Fahrten zu Impfterminen für Senioren ohne Angehörige, erinnert sich Vorsitzender Klaus-Dieter Fackler. Nun allerdings benötigt der Ortsverband dringend ein neues Fahrzeug. Das alte ist 14 Jahre alt, die Reparaturkosten übersteigen den Wert des Fahrzeugs. „Wir brauchen ein Fahrzeug, um unser Personal zu Einsätzen transportieren zu können. Aus eigener Kraft schaffen wir das nicht“, sagt Fackler.

Ebenfalls unterstützt wird die DRK-Ortsgruppe Sulzbach an der Murr, speziell die erst kürzlich in Betrieb gegangene Drohnengruppe, die damit die Ausbildung weiterer Mitglieder sowie die Anschaffung von speziellen Drohnen mit Wärmebildkamera finanzieren möchte. „Damit können wir bei Sucheinsätzen ein großes Gebiet überfliegen und Menschen retten“, sagt Daniel Roth. Und das konnte die Drohnengruppe auch schon unter Beweis stellen. So wurde ein Senior, der am 14. November nachts auf Wanderschaft ging, schon nach einer Stunde gefunden.

Zum zweiten Mal bei BKZ-Leser helfen dabei ist der Verein Zukunftswerkstatt Rückenwind. Betreut werden von ehrenamtlichen Helfern vorwiegend Kinder, Jugendliche und deren Familien, die einen Fluchthintergrund haben. Im vergangenen Jahr konnte durch die Leserspenden ein Auto angeschafft werden, mit dem die Kinder in die Kindermärchenwerkstatt gefahren werden können. „Dadurch können die Eltern etwas entlastet werden“, sagt Lea Rupp. Etwa 50 Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren werden betreut. Um das Angebot auch für ältere Kinder und Jugendliche zu erweitern, will der Verein im kommenden Jahr die Spendengelder einsetzen.

Das vierte Schwerpunktprojekt ist das Backnanger Hospiz, das die Gästezimmer, welche alle nach Süden ausgerichtet sind, mit Klimaanlagen ausstatten will. „Im Sommer wird es sehr heiß, das führt dazu, dass gerade unsere bettlägerigen Gäste besonders leiden“, sagt Vorsitzender der Hospizstiftung Heinz Franke. Man wolle das Hospiz immer weiter optimieren, doch das sei aus eigener Kraft nicht möglich, die Hospizarbeit sei ohnehin auf Spenden angewiesen.

Das letzte Schwerpunktprojekt in diesem Jahr ist die Lebenshilfe, die mit den Spenden die Sanierung des Wilhelm-Traub-Hauses vorantreiben will, in dem Menschen mit geistiger Behinderung am Wochenende und in den Ferien betreut werden. „Wir wollen weg von der Zweckmäßigkeit und hin zu einem Wohlfühlort“, sagt Ursula Urbanski. Die Angebote fördern die Selbstständigkeit der Teilnehmer und entlasten die Angehörigen.

Einen Spendentopf bekommt traditionell die Stadt Backnang, mit dem im Notfall schnell geholfen werden kann. Ein Großteil des Geldes geht an den Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD) und wird zum Beispiel eingesetzt, wenn Familien beim Umzug zwingend Elektrogeräte des Vormieters übernehmen müssen, die Familie dafür aber keine Reserven mehr hat. „Wir freuen uns, dass wir als Stadt dadurch unbürokratisch helfen können“, sagt Regine Wüllenweber. Gerade durch Corona sei bei vielen der Geldbeutel noch kleiner geworden. Auch werden kleine Weihnachtsgeschenke für Klienten des ASD ohne Familie organisiert sowie ein Weihnachtsessen für die Bewohner der Notunterkunft. „Das ist zumindest ein kleiner Hoffnungsschimmer“, sagt Wüllenweber.

Die evangelische Diakoniestation Backnang setzt das Geld aus ihrem Fördertopf Jahr für Jahr für die kleinen, aber existenziell notwendigen Dinge ein. „Zum Beispiel wenn einfach das Geld aus ist, aber noch ein dringender Einkauf getätigt werden muss“, erzählt Geschäftsführerin Vanessa Binder.

Ein bewegtes Jahr hat auch das Kreisjugendamt hinter sich. „Viele Familien brauchen schnelle und unbürokratische Hilfe, bei uns explodieren die Zahlen“, sagt Rebekka Mutschler. Das Geld aus den Fördertöpfen wird auch hier für die kleinen, aber eben notwendigen Dinge eingesetzt, besonders wenn Jugendliche den Weg in die Selbstständigkeit gehen. Mal fehle eine Matratze, mal ein Schrank oder Schreibtische, in der kalten Jahreszeit werden Spenden auch für Jacken oder Schuhe gebraucht. „Es kommen auch Familien zu uns, die sich kein Milchpulver oder keine Windeln mehr leisten können“, erzählt Mutschler.

Dass der Bedarf an Angeboten und Diensten für Kinder und Jugendliche während der Pandemie gestiegen ist, kann auch Heinz Franke bestätigen, Vorsitzender des Vereins Kinder- und Jugendhilfe Backnang. Den Fördertopf kann der Verein nach dem zweiten Pandemiejahr gut gebrauchen. Denn das Soziale Warenhaus, dessen Erlös der pädagogischen Arbeit zugutekommt, war nur eingeschränkt geöffnet. „Außerdem helfen wir, wenn zum Beispiel kein Geld mehr für die Heizung da ist oder der Strom abgestellt wird“, erzählt Franke.

Natascha Bobleter, Geschäftsführerin der Diakoniestation Mittleres Murrtal, möchte sich bei den Spendern im Namen ihrer Klienten bedanken. „Dadurch leisten wir schnelle und vor allem unbürokratische Hilfe und damit wollen wir auch im kommenden Jahr weitermachen“, sagt sie.

Regelmäßig gehen Gelder auch an die Diakonie ambulant, Gesundheitsdienste Oberes Murrtal. Für Ergo-, Logo- und Physiotherapie fahren die Mitarbeiter häufig zu den Klienten nach Hause. Es geht aber nicht nur um die medizinischen Leistungen. „Es ist auch wichtig, dass mehrmals pro Woche einfach ein freundliches Gesicht vorbeischaut“, sagt Thomas Nehr.

Die Einsamkeit ihrer Klienten ist auch Martina Zoll von der Diakoniestation Weissacher Tal nicht unbekannt. Es gebe viele Pflegebedürftige ohne ein soziales Umfeld. Hier sollen die Spenden vor allem genutzt werden, um finanzielle Lücken zu überbrücken, wenn Menschen pflegebedürftig werden, die Finanzierung aber noch nicht geklärt ist.

Barbara Monauni freute sich, dass die Klienten des Kreisdiakonieverbands trotz der Pandemie im vergangenen Jahr durchweg zu Angeboten kommen konnten. Viele der Klienten leben von der Grundsicherung oder können sich finanziell gerade so über Wasser halten. Die Spendengelder werden hier zum einen verwendet, um außergewöhnliche Einzelfallhilfe zu leisten. „Zum Beispiel wenn das Auto kaputt geht“, erzählt Monauni. Aber auch die Angebote wie Beratungen und Gruppen für sozialpsychiatrische Hilfen werden damit finanziert.

Dass die Erlacher Höhe mit einer Spende von BKZ-Leser helfen bedacht wird, hat schon Tradition. In diesem Jahr steht zwar kein konkretes Projekt an, aber Andrea Beckmann berichtet, dass die Spendengelder gerade in diesem Jahr in einem Fördertopf gut gebraucht werden können. „Die Zahl der Spendenbitten ist sprunghaft angestiegen“, sagt Beckmann. Dabei gehe es mal um größere Investitionen wie eine Waschmaschine, aber oft einfach um kleine Dinge – von Fahrkarten bis zum Füllen des Kühlschranks. „Durch die Spenden können wir Jahr für Jahr Lichtblicke ermöglichen.“

Die Spendenaktion „BKZ-Leser helfen“ läuft noch bis Mitte Januar 2022. Jeder Spender samt Wohnort wird namentlich in der BKZ abgedruckt (siehe Info). Weitere Namen folgen in den kommenden Tagen und Wochen. Wer das nicht möchte, sollte dies auf dem Überweisungsträger vermerken.
Spenden für große und kleine Hilfen
Die aktuelle Spenderliste

Inge Mayer; Doris Rosenke; Florijana Jovanovski; Heinz Majer; Helga und Dieter Rütter; Richard Tittjung; Ingrid und Roland Hassler; Heide und Helmut Körner; Silvia Ayasse; Uschi und Bernd Keppert; Irmgard Munz; Helga und Erich Lutz; Gerlinde und Günther Mergenthaler; Gerti und Martin Diemer; Familie Kobald, Backnang; Angelika und Josef Schneider; Hedwig Burchardt; Christa Volkmer; Ruth Kröhnert-Ochs; Margarete Knatz; Lotte Hochrein; Christa Mauser; Katharina Seiler; Ilse Neumayer; Ingrid und Wolf-R. Steinat, Auenwald; Elisabeth Baum; Vesta Trillitsch, Backnang; Heide und Dr. Walter Amann, Backnang; Werner Müller; Margot und H.-D. Weishorn, Backnang; Heinz Hermentin 80. Geburtstag, Allmersbach im Tal; Kurt Mögel; Monika Wetzel und Walter Essig, Backnang-Strümpfelbach; Renate und Hermann Wetzel; Brigitte Wolfarth; HeikeRoberiBader, Allmersbach im Tal; Ruth und Walter Grün; Ingeborg und Reiner Müller; Annette und Hansjörg Pickel, Backnang; Horst Tschirner, Gisela Tschirner; Rose Pawlik, Backnang; Annegret Hoffmann; Irmgard Langer; Sandra Greiner; Marion Levermann; Rita Heinerich-Bua; Barbara und Bernd Fischer; Erna und Gerhard Würtz; Birgit und Rainer Knödler; Dagmar Liebisch; Birgit und Thomas Stein, Burgstetten; Dieter Bertsch, Backnang; I. Hack; Walter Hirzel; Waltraud Binder; Kurt Heissler; Monika und Rüdiger Nossol, Sulzbach an der Murr; Regina und Walter Schips; Ingrid Sieland, Backnang; Uschi und Walter Sammet, Backnang; Gisela und Dieter Stapf; Martina Schwarzer; Waltraud und Franz Ahmann; Helga und Klaus Krull, Weissach im Tal; Hildegard und Manfred Kirchner; Irma und Georg Baumhakl; Ursula Bald; Irmgard und Volker Kleeh; Inge und Dieter Bergen; Sabine und Rainer Tigges, Backnang; Erika Adam; Monika Schwaderer, Burgstetten, Anita und Reinhold Locherer; Bernd Fischer; Antje Tuscher; Bettina und Hermann Knoll, Aspach; Monika und Hermann Reinhardt, Aspach; Heinz Fischer; Anna Maria und Dieter Falk, Kirchberg an der Murr; Anna Seiter; Helga und Klaus Becker, Backnang; Peter Kreutle, Backnang; Gerlinde und Wolfgang Peter, Aspach; Claudia und Andreas Ziegele, Backnang; Sonja Bauer; Britta und Dieter Appel; Martina und Michael Rützler; Käthe und Friedrich Wurst; Heidtraut und Kurt Sanzenbacher; Doris und Klaus Wolf, Backnang-Steinbach; Kordula Kemmler; Jürgen Gäbisch; Brigitte und Kaus Lieb; Axel Dietrich; Elvira Cornelsen, Aspach; Michaela und Thomas Ziegler, Aspach; Edith Wiesenmaier; Gerda und Albert Disterheft; Isolde und Karl Paul; Ingrid Noller; Ursula und Kurt Schneider; Gudrun und Herbert Zäpf; Petra Blessing-Ludwig; Scherzinger; Jutta und Achim Schopf; Beate und Stefan Winkle; Beate und Lothar Nickerl; Inge und Gerhard Bollinger; Paul Süssmann; Renate Dobler, Aspach; Agnes und Karl-Heinz Otterbach; R. und H. Raissle, Backnang; Helga Brandner; Monika Mench-Thena und Werner Thena, Weissach im Tal. Allen Spendern ein herzliches Dankeschön.

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Erstellt:
24. Dezember 2021, 08:36 Uhr

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