Regeln für TV-Duell stehen fest: Eisenmann muss punkten

dpa/lsw Stuttgart. Eisenmann gegen Kretschmann: Am kommenden Montag kommt das TV-Duell im SWR zur Aufführung. Die CDU-Spitzenkandidatin steht unter Druck: Sie muss punkten, um den Rückstand in den Umfragen aufzuholen.

Winfried Kretschmann, der Ministerpräsident von Baden-Württemberg. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild

Winfried Kretschmann, der Ministerpräsident von Baden-Württemberg. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild

Die jüngsten Umfragen sprechen eine recht klare Sprache: Die Grünen mit dem beliebten Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann haben beste Chancen, bei der Landtagswahl am 14. März wieder stärkste Kraft zu werden. Zwischen 3 und 7 Punkten ist der Abstand je nach Umfrage zwischen der Ökopartei und der CDU von Susanne Eisenmann, der Spitzenkandidatin und Kultusministerin. Das Live-Duell am kommenden Montagabend im SWR könnte für Eisenmann die Gelegenheit sein, vor großem Publikum an den Bildschirmen das Ruder nochmal herumzureißen, was im Online-Wahlkampf eher schwierig ist. Nun hat der Sender die Regeln des einstündigen Zweikampfs in den Stuttgarter Wagenhallen veröffentlicht:

Die Redezeit der beiden Kandidaten wird sekundengenau gemessen, um sicherzustellen, dass Eisenmann und Kretschmann gleichberechtigt zu Wort kommen. Die Zeitkonten sollen am Ende „nahezu ausgeglichen sein“, Moderator und SWR-Chefredakteur Fritz Frey werde darauf achten, teilte der Sender am Freitag mit. Das Los hat bereits entschieden, wer die erste und die letzte Frage bekommt: Eisenmann darf zuerst antworten, dafür hat Kretschmann das „letzte Wort“.

Und noch mehr musste geregelt werden: Passend zu ihrer Position im Parteienspektrum wird die CDU-Politikerin vom Zuschauer aus gesehen rechts vom Moderator stehen und Kretschmann links. Außerdem dürfen die Kontrahenten keine Unterlagen mit ins Studio nehmen. Auf den Stehpulten soll nur leeres Papier und ein Stift für Notizen bereitliegen. Nach dem Duell gibt es im SWR Fernsehen eine Live-Analyse mit Experten zu der Frage, wem das Streitgespräch eher genützt hat.

Es ist zu erwarten, dass das Management der Corona-Krise eine große Rolle spielen wird - auch wenn Eisenmann und Kretschmann eigentlich vereinbart haben, das Thema im Wahlkampf außen vor zu lassen. Zwei Tage nach dem Duell ist die nächste Ministerpräsidentenkonferenz, die über mögliche Lockerungen des Lockdowns entscheiden wird. Kretschmann hatte am Donnerstag eine Kurskorrektur vorgenommen und für vermehrte Öffnungen mit Hilfe von Schnelltests plädiert. Spannend wird zu beobachten sein, ob die 56 Jahre alte Eisenmann den Rat ihres politischen Ziehvaters, Ex-Ministerpräsident Günther Oettinger, beherzigen wird, stärker zu attackieren.

Kretschmann warnte jüngst die eigene Partei davor, zu siegessicher zu sein. „Es ist kein Wiesle gemäht für mich“, sagte der 72-Jährige beim Wahlcheck der „Heilbronner Stimme“. Er kündigte an, seine im Lockdown lang gewordenen Haare noch kürzen zu lassen. Allerdings nicht beim Friseur, die pünktlich am Montag wieder aufmachen, sondern: „Wenn ich ins große Duell muss, lass ich es mir hinten von meiner Frau ein bisschen absäbeln.“

© dpa-infocom, dpa:210225-99-594225/3

Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen, r.) und Susanne Eisenmann (CDU) sitzen nebeneinander. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild

Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen, r.) und Susanne Eisenmann (CDU) sitzen nebeneinander. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild

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Erstellt:
26. Februar 2021, 03:45 Uhr

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