Sri Lanka: Polizeichef muss gehen

Offenbar wurden Hinweise auf Anschlagspläne nicht weitergegeben

Colombo /DPA - Sri Lankas Regierung hatte bereits Fehler bei der Weitergabe von Geheimdienstinformationen vor den Anschlägen vom Ostersonntag eingeräumt. Jetzt hat sie erste Konsequenzen gezogen. Staatspräsident Maithripala Sirisena wies den Polizeichef des Inselstaates und einen hochrangigen Beamten im Verteidigungsministerium am Mittwoch an, ihre Kündigungen einzureichen, wie sein Büro mitteilte. Die Regierung gab am Mittwoch einige Details über die Attentäter bekannt, die Hintergründe blieben aber größtenteils ungeklärt. Präsident Sirisena hatte am Dienstagabend angekündigt, innerhalb von 24 Stunden die Führungen der Sicherheitsbehörden des Landes auszutauschen. Hinweise von ausländischen Geheimdiensten auf Anschlagspläne seien nicht an ihn weitergegeben worden, sagte er zur Begründung.

Sieben sri-lankische Selbstmordattentäter hatten sich am Ostersonntag nahezu gleichzeitig in drei Kirchen in mehreren Städten und drei Luxushotels in der Hauptstadt Colombo in die Luft gesprengt. Einige Stunden später gab es zwei weitere Explosionen in einem kleinen Hotel und in einer Wohngegend in Vororten Colombos. Ein weiterer Anschlag auf ein Fünf-Sterne-Hotel scheiterte. Die Zahl der Toten lag nach Polizeiangaben vom Mittwoch bei 359.

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Erstellt:
25. April 2019, 03:14 Uhr

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