Staatsanwaltschaft: Jemand wollte Babys vergiften

dpa/lsw Ulm. Im Fall der fünf Babys, denen an der Universitätsklinik Ulm Morphin verabreicht worden war, geht die Staatsanwaltschaft nach wie vor davon aus, dass jemand die Säuglinge vergiften wollte. Es bestehe noch immer „der dringende Verdacht, dass Morphin Auslöser der Krise in der Neonatologie war“, sagte Staatsanwalt Christof Lehr am Dienstag in Ulm.

Ein Schriftzug „Universitätsklinik“ aufgenommen durch ein Fenster der Klinik. Foto: Stefan Puchner/dpa/Archivbild

Ein Schriftzug „Universitätsklinik“ aufgenommen durch ein Fenster der Klinik. Foto: Stefan Puchner/dpa/Archivbild

Mit Blick auf die zu Unrecht verdächtigte Krankenschwester, die mehrere Tage in Untersuchungshaft gesessen hatte, sprach LKA-Präsident Ralf Michelfelder von einem Fehler seiner Behörde. Untersuchungen ergaben, dass kleinste Mengen Morphium aus einem bei der Analyse im LKA verwendeten Lösungsmittel gestammt hatten. Das LKA habe den Ermittlern in Ulm das Zwischenergebnis des Kriminaltechnischen Instituts (KTI) mitgeteilt, noch ehe das Endergebnis vorlag, wie Michelfelder ausführte.

„Diese rasche mündliche Vorabinformation über das Zwischenergebnis war im Nachhinein betrachtet ein Fehler“, sagte Michelfelder. Das falsche Zwischenergebnis sei aus Gründen der Gefahrenabwehr mitgeteilt worden. „Unserem Kriminaltechnischen Institut ging es darum, zum Schutz der Säuglinge und zum Schutz einer möglichen weiteren Gefahr rasch zu reagieren und zu warnen“, betonte Michelfelder.

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Erstellt:
4. Februar 2020, 16:36 Uhr

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