Stäbler vor finaler WM-Vorbereitung: Kein Abendessen mehr

dpa Fellbach. Gut eineinhalb Wochen vor Beginn der Ringer-WM in Kasachstan hat für den deutschen Ausnahme-Athleten Frank Stäbler der härteste Teil der Vorbereitung begonnen. Der dreimalige Weltmeister muss bis zu seinen Kämpfen in Nur-Sultan, dem ehemaligen Astana, noch mehrere Kilogramm abnehmen, um sein Kampfgewicht von 67 Kilogramm zu erreichen. „Ab jetzt gibt es abends gar nichts mehr zum Essen“, sagte der 30-Jährige der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Die WM läuft vom 14. bis 22. September, Stäbler ist am zweiten Wettkampftag dran.

Ringer-Weltmeister Frank Stäbler wird 2018 im Sportzentrum Leinfelden feierlich empfangen. Foto:Christoph Schmidt/Archivbild

Ringer-Weltmeister Frank Stäbler wird 2018 im Sportzentrum Leinfelden feierlich empfangen. Foto:Christoph Schmidt/Archivbild

Der Sportler aus Musberg in Baden-Württemberg hat eine monatelange Diät hinter sich, weil er bei den Weltmeisterschaften nicht in seiner gewohnten Klasse bis 72 Kilogramm antritt. Diese ist 2020 nicht mehr olympisch - bei den Sommerspielen will Stäbler die Karriere beenden.

Inzwischen habe er sein Grundgewicht von 75 Kilogramm auf rund 71 Kilogramm reduziert. Dies sei noch verhältnismäßig einfach gewesen. „Jetzt geht es so richtig los“, sagte er bei einem Pressetermin in Fellbach. „Ich habe jetzt schon weniger als sieben Prozent Körperfett. Ich muss ans absolute Limit gehen.“ Die verbleibenden Kilogramm will er mit Training, extremem Hungern und fast ohne Zunahme von Flüssigkeit in den letzten Tagen vor dem Kampf verlieren.

Stäbler hatte jüngst den Grand Prix von Dortmund gewonnen und damit Hoffnungen auf sein viertes WM-Gold in Serie genährt. Kommt er in Nur-Sultan unter die ersten Sechs, hat er sein Ticket für Olympia sicher. Allerdings verwies er darauf, dass er in der Gewichtsklasse keine Erfahrung hat. „Es gibt einen Unterschied zwischen Ziel und Traum“, sagte er. „Der Traum ist natürlich, Weltmeister zu werden und es der ganzen Welt zu zeigen. Aber das Ziel ist, am Morgen aufzuwachen und mein Gewicht zu erreichen. Dann geht es erst los.“

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Erstellt:
4. September 2019, 14:29 Uhr

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