Steinmeier fordert freie Wahlen in Venezuela
Bundespräsident kritisiert auf Südamerikareise Maduro-Regime
Cartagena /DPA - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich für freie Präsidentschaftswahlen in Venezuela ausgesprochen. Kurz nach seiner Ankunft am Montagabend im kolumbianischen Cartagena sagte Steinmeier: „Venezuela ist nach Jahren der Autokratie und der Misswirtschaft am Rande des Abgrunds, am Rande des Bankrotts.“ Die Versorgung der Bevölkerung sei „dramatisch schlecht“. Hilfsgüter würden von Staatschef Nicolás Maduro nicht ins Land gelassen. Steinmeier zeigte sich überzeugt, nur wenn ein neuer Präsident „auf einer glaubwürdigen, legitimen Grundlage“, durch eine ehrliche Wahl, das Amt innehabe, werde es Hoffnung auf eine gute Zukunft für die Menschen in Venezuela geben.
Er würdigte die Leistungen der beiden Nachbarstaaten Kolumbien und Ecuador für ihre Hilfsleistungen an Flüchtlinge aus Venezuela. 1,3 Millionen Flüchtlinge hätten vorübergehend in Kolumbien Aufnahme gefunden, mehr als 300 000 in Ecuador. „Das ist eine riesige Last. Und wir haben Respekt davor, wie diese beiden Länder mit dieser Situation umgehen.“ Der Bundespräsident fügte hinzu: „Wir sollten auf diese beiden Länder schauen, weil sich in den letzten Jahren viel Positives entwickelt hat.“ Doch unter den gegenwärtigen Umständen „mit Blick auf die schwierige Nachbarschaft in Venezuela ist auch vieles wieder bedroht“.
Eigentlicher Anlass des Besuchs Steinmeiers in Kolumbien und dann in Ecuador ist der 250. Geburtstag des Naturforschers Alexander von Humboldt und dessen Lateinamerikareise vor 220 Jahren. „Wir reisen hier auf seinen Spuren.“ Humboldt habe die Zusammenhänge in der Natur beschrieben. Und er habe sehr frühzeitig beschrieben, dass der Regenwald und das Weltklima in irgendeiner Weise zusammenhängen.