Steinmeier lobt Reformer in Äthiopien

Bundespräsident reist mit Wirtschaftsdelegation nach Ostafrika

ADDIS ABEBA /DPA - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat bei seinem Staatsbesuch in Äthiopien deutsche Unterstützung für den Reformprozess in dem ostafrikanischen Land zugesagt. „Ich komme in ein verändertes Land, ein Land im Aufbruch“, sagte Steinmeier am Montag in der Hauptstadt Addis Abeba. „Wir bewundern den Mut, mit dem Sie diese Reformen begonnen haben“, betonte er nach einem Gespräch mit Präsidentin Sahle-Work Zewde. Deutschland wolle diesen Aufbruch mit einer „Reformpartnerschaft“ unterstützen.

Steinmeier traf auch mit Regierungschef Abiy Ahmed zusammen, der als Hoffnungsträger gilt. Der 42-Jährige brachte seit April 2018 demokratische Reformen auf den Weg. Er ließ Tausende politische Gefangene frei, begann eine Liberalisierung der von chinesischen Investitionen geprägten Wirtschaft und ließ Funktionäre des alten Systems festnehmen. Mit dem verfeindeten Nachbarn Eritrea schloss er Frieden. Allerdings bedrohen ethnische Konflikte die Einheit des Landes; Armut und Arbeitslosigkeit sind hoch.

Äthiopien stehe vor enormen Herausforderungen: politisch, wirtschaftlich und demografisch, sagte der Bundespräsident. Deutschland habe großes Interesse daran, dass der Weg der Reformen erfolgreich sei. Präsidentin Sahle-Work sprach von einem „Besuch zur richtigen Zeit“. Deutsches Engagement bei Handel und Investitionen könne Äthiopien weit bringen. Eine Wirtschaftsdelegation begleitet Steinmeier auf der dreitägigen Reise. Am Nachmittag sollte ein Memorandum für die Zusammenarbeit von Volkswagen und der äthiopischen Investment-Kommission unterzeichnet werden. Dabei geht es um die Entwicklung einer Automobil-Strategie für das 110 Millionen Einwohner zählende Land.

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Erstellt:
29. Januar 2019, 11:22 Uhr

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