Waiblinger Unternehmen expandiert
Stihl fährt neues Akku-Werk in Rumänien zügig hoch
Stihl produziert nun auch Akkus und Akku-Geräte in Rumänien. In dem neu eröffneten Werk sollen 700 Arbeitsplätze entstehen.

© Hubert Kieweg
Die Produktion im neuen Werk in Oradea wird schrittweise hochgefahren.
Von Imelda Flaig
Mit dem neu eröffneten Produktionswerk im rumänischen Oradea reagiert der Waiblinger Motorsägen- und Gartengerätehersteller Stihl auf die steigende Nachfrage nach Akku-Produkten in Europa. Es soll eine Schlüsselrolle spielen und Stihls Position im schnell wachsenden Akku-Segment stärken.
„Es ist ein wichtiger Baustein, um unsere Wettbewerbsfähigkeit in Europa langfristig zu sichern“, sagte Beirats- und Aufsichtsratsvorsitzender Nikolas Stihl bei der Einweihung diese Woche. Die Entscheidung für den Bau des neuen Werks in Oradea spiegle die Strategie von Stihl wider, die Präsenz in Europa zu stärken und die Produktion nahe an wichtigen Märkten zu verorten.
Stihl hat in das neue Werk rund 125 Millionen Euro investiert. Derzeit sind dort 135 Mitarbeiter beschäftigt, bis 2028 soll die Zahl nach und nach auf etwa 700 Beschäftigte steigen. Produziert werden zunächst Blasgeräte und Akku-Packs. Im Laufe der Zeit sollen dort auch akkubetriebene Geräte wie Gehölzschneider, Motorsägen und weitere Produkte hergestellt werden.
Bis zu 1,7 Millionen Akku-Geräte
Das Werk verfügt über 47 000 Quadratmeter Produktionsfläche auf einem 147.000 Quadratmeter großen Gelände und ist auf eine Kapazität von bis zu 1,8 Millionen Akku-Packs und 1,7 Millionen Akku-Geräte bis 2028 ausgelegt. Die Produktion wird schrittweise hochgefahren. 2026 soll bereits eine jährliche Kapazität von einer Million Akku-Packs erreicht werden.
Die Akku-Technologie ist ein zentraler Wachstumstreiber für Stihl. Bereits heute ist mehr als jedes vierte weltweit verkaufte Stihl-Produkt batteriebetrieben. Bis 2027 soll dieser Anteil auf rund 35 Prozent steigen, bis 2035 auf etwa 80 Prozent.
Das Stihl-Werk sei nicht nur eine wirtschaftliche Investition, sagte der rumänische Premierminister Ilie Bolojan. Die Ansiedelung sende ein starkes Signal aus, dass Rumänien ein verlässlicher Partner, ein wettbewerbsfähiger Industriestandort und ein Ort sei, an dem Dinge gut und nach europäischen Standards umgesetzt werden könnten.