Straftäter aus BaWü nach Afghanistan abgeschoben

dpa/lsw Kabul/Stuttgart. In Afghanistan ist erneut ein Flugzeug aus Deutschland mit 26 abgeschobenen Männern an Bord eingetroffen, 5 von ihnen aus Baden-Württemberg. Bei den Passagieren aus dem Südwesten handele es sich um männliche Straftäter, teilte das baden-württembergische Innenministerium am Mittwoch mit. „Straftäter und Gefährder schieben wir konsequent ab - auch zum Schutz derer, die sich hier ordentlich verhalten“, sagte Innenminister Thomas Strobl (CDU).

Thomas Strobl (CDU), Innenminister von Baden-Württemberg. Foto: Marijan Murat/dpa/Archiv

Thomas Strobl (CDU), Innenminister von Baden-Württemberg. Foto: Marijan Murat/dpa/Archiv

Die Maschine landete am Morgen in der Hauptstadt Kabul, wie Beamte am Flughafen der Deutschen Presse-Agentur sagten. Nach einer Unterbrechung wegen der Corona-Pandemie war im Dezember erstmals seit März 2020 ein Abschiebeflug eingetroffen.

Der jüngste Abschiebeflug startete in Düsseldorf, wie die Bundespolizei in Sankt Augustin bestätigte. Es war die 35. Sammelabschiebung seit dem ersten derartigen Flug im Dezember 2016. Damit haben Bund und Länder bisher 963 Männer nach Afghanistan zurückgebracht.

Abschiebungen in das Krisenland sind umstritten. Trotz der Aufnahme von Friedensgesprächen geht der Bürgerkrieg mit den militant-islamistischen Taliban weiter. In den vergangenen zehn Jahren wurden dabei mehr als 100 000 Zivilisten getötet oder verletzt. Die Wirtschaft und das ohnehin schon schwache Gesundheitssystem Afghanistans werden durch die Corona-Pandemie zusätzlich stark belastet.

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Erstellt:
13. Januar 2021, 11:16 Uhr

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