Tennis bei den US Open

"Er hat mich zerpflückt": Struff chancenlos gegen Djokovic

Das hatte sich Jan-Lennard Struff anders vorgestellt. In seinem bisher größten Match bei den US Open will er Novak Djokovic fordern, bleibt aber chancenlos. Das Turnier war für ihn dennoch ein Erfolg.

Jan-Lennard Struff konnte Novak Djokovic nicht gefährden.

© Adam Hunger/AP/dpa

Jan-Lennard Struff konnte Novak Djokovic nicht gefährden.

Von Von Kristina Puck, dpa

New York - Der Rekord-Grand-Slam-Sieger war für Jan-Lennard Struff zu stark: Mit einer deutlichen Niederlage gegen den serbischen Tennisstar Novak Djokovic hat der deutsche Qualifikant bei den US Open die erhoffte Sensation und seine Viertelfinal-Premiere bei einem Grand-Slam-Turnier verpasst. Struff blieb beim 3:6, 3:6, 2:6 gegen den dominanten Favoriten chancenlos. 

"Er hat mich schon leider zerpflückt heute", sagte der 35-Jährige nach seinem bisher bedeutendsten Match bei den US Open. "Er hat ein unglaubliches Niveau gespielt. Ich habe konstant Druck gespürt. Wie er spielt, ist einfach inspirierend."

Behandlungspause macht Struff stutzig

Zwar hatte der drei Jahre ältere Weltranglistensiebte Djokovic auch diesmal wieder körperliche Probleme, ließ sich bei Seitenwechseln nach dem ersten und zweiten Satz im Nacken- und Schulterbereich und am rechten Schlagarm behandeln. Dennoch zeigte der 24-fache Grand-Slam-Turniersieger nach wackligeren Auftritten in den ersten Runden der diesjährigen US Open klar aufsteigende Form. Nach nur 1:49 Stunden beendete Djokovic das bislang beste US-Open-Turnier seines Kontrahenten. 

"Okay, was passiert jetzt hier?", habe er gedacht, als Djokovic den Physiotherapeuten kommen ließ, berichtete Struff. "Dann kam der nächste Ball wieder reingeschossen und dann dachte ich: Okay, alles klar, ist nichts."

"Es waren unglaubliche zwei Wochen für mich"

Nach etlichen frühen Niederlagen in dieser Saison hatte der Weltranglisten-144. aus Warstein zum ersten Mal das Achtelfinale der US Open erreicht. "Hätte mir das jemand vorher gesagt, hätte ich das direkt genommen. Es waren jetzt unglaubliche zwei Wochen für mich", bilanzierte Struff. 

Nach seinem Ausscheiden ist nun keiner der anfangs sechs deutschen Tennisprofis noch in den Einzel-Wettbewerben der Damen und Herren dabei. Der Weltranglisten-Dritte Alexander Zverev war am Samstag überraschend früh in der dritten Runde aus dem Turnier geflogen. 

Die Atmosphäre vor rund 24.000 Schaulustigen im Arthur Ashe Stadium - darunter der frühere Fußball-Weltmeister Mats Hummels in seiner Zuschauer-Box - war für Struff ungewohnt. Anders als in den Runden zuvor kam der einstige Top-30-Spieler nicht dazu, sein aggressives Spiel wie erhofft umzusetzen. Gleich der Start misslang mit einem schnellen 0:4. Erst danach meldete sich der Davis-Cup-Spieler mit seinen ersten beiden Spielgewinnen zurück. 

"Ich habe nicht so gut meine Aufschläge getroffen. Deswegen bin ich ein bisschen unruhig geworden, weil ich gemerkt habe, ich mache ein, zwei Fehler zu viel", sagte Struff. "Wenn ich vielleicht ein paar Bälle hatte, die nicht gut waren, hat er es gnadenlos ausgenutzt.". 

Zuvor hatte Struff mit seinen Auftritten in Flushing Meadows für Furore gesorgt. Sein Sieg über den Weltranglisten-Elften Holger Rune aus Dänemark in fünf Sätzen war ebenso eine große Überraschung wie sein folgender glatter Erfolg gegen den US-Profi Frances Tiafoe.

Für Djokovic geht die Rekordjagd weiter

Struff verlor auch sein achtes Duell mit Djokovic. Der Serbe hingegen kann mit dem Viertelfinaleinzug weiter auf einen 25. Grand-Slam-Titel hoffen, mit dem er zum alleinigen Rekordhalter vor der Australierin Margaret Court aufsteigen würde.

"Ich bin natürlich mit der Leistung zufrieden", sagte Djokovic. Im Kampf um das Erreichen des Halbfinals bekommt es der viermalige US-Open-Champion am Dienstag mit dem US-Amerikaner Taylor Fritz zu tun.

Jan-Lennard Struff lag gegen Novak Djokovic schnell deutlich zurück.

© Adam Hunger/AP/dpa

Jan-Lennard Struff lag gegen Novak Djokovic schnell deutlich zurück.

Novak Djokovic spürte offensichtlich seinen Nacken, das hielt ihn aber nicht vom klaren Sieg gegen Jan-Lennard Struff ab.

© Andres Kudacki/AP/dpa

Novak Djokovic spürte offensichtlich seinen Nacken, das hielt ihn aber nicht vom klaren Sieg gegen Jan-Lennard Struff ab.

Novak Djokovic ließ sich nach dem ersten Satz im Nacken - und Schulterbereich behandeln. Auch nach dem zweiten Satz rief er den Physiotherapeuten.

© Andres Kudacki/AP/dpa

Novak Djokovic ließ sich nach dem ersten Satz im Nacken - und Schulterbereich behandeln. Auch nach dem zweiten Satz rief er den Physiotherapeuten.

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Erstellt:
1. September 2025, 03:34 Uhr
Aktualisiert:
1. September 2025, 04:54 Uhr

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