Student deutscher Filmakademie erhält Nachwuchs-Oscar

dpa Los Angeles/Ludwigsburg. Nachwuchs-Regisseur Pascal Schelbli von der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg ist zusammen mit 17 Studenten aus aller Welt mit einem Studenten-Oscar ausgezeichnet worden. Erstmals in der Geschichte der seit 1972 verliehenen Preise fand die Ehrung coronabedingt im Rahmen einer virtuellen Zeremonie statt. Die Oscar-Akademie in Beverly Hills veröffentlichte am Mittwoch ein gut halbstündiges Video mit Filmausschnitten und Dankesreden der Preisträger.

Filmemacher wie Spike Lee („Malcom X“), Lulu Wang („The Farewell“), Trickfilmzeichner Glean Keane und der mexikanische Komiker Eugenio Derbez („Overboard“) präsentierten die 47. Vergabe der Studenten-Oscars. Bereits im September hatte die Film-Akademie die Gewinner benannt. Mehr als 750 Mitglieder stimmten über die Preisträger in sieben Kategorien ab.

Der Kurzfilm „The Beauty“ von Regisseur Pascal Schelbli war der Sieger in der Sparte Animation im internationalen Wettbewerb. „Nein, nie im Leben!“, war die erstaunte Reaktion des Schelblis, als ihm die Botschaft von der Akademie in einer Videoschalte übermittelt wurde. Dieses Ziel zu erreichen sei wie eine Mondlandung, freute sich der 1987 in der Schweiz geborenen Regisseur.

In seinem vier Minuten langen Kurzfilm zeigt Schelbli eine auf den ersten Blick idyllische Unterwasserwelt mit Fischschwärmen und Meeresfauna, die aber bei genauem Hinsehen mit Plastikmüll versetzt ist. „Es ist so wichtig, die Natur am Leben zu erhalten“, sagte der Regisseur. Er wollte mit „The Beauty“ einen Denkanstoß geben. Schelbli dankte seinem Team, der Filmakademie Baden-Württemberg und seiner Familie.

In diesem Jahr hatten 207 amerikanische und 121 internationale Hochschulen knapp 1500 Beiträge eingereicht. Auch Beiträge aus Estland, Norwegen, Belgien und Mexiko holten Trophäen. Die Gewinner können mit ihren Filmen nun auch beim Oscar-Wettbewerb im Jahr 2021 mitmachen.

Schon häufiger gingen Studenten-Oscars an Absolventen deutscher Hochschulen. 2017 etwa setzten sich die Kurz-Doku „Galamsey“ von Johannes Preuss (Filmakademie Baden-Württemberg) und der Kurz-Spielfilm „Watu Wote/All of Us“ von Katja Benrath (Hamburg Media School) gegen die internationale Konkurrenz durch.

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Erstellt:
22. Oktober 2020, 07:29 Uhr

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