Stuttgarter Flughafen wartet im Corona-Modus auf mehr Gäste

dpa/lsw Stuttgart. Experten prophezeien, dass nach Corona nichts so sein werde wie zuvor. Das gilt für den Stuttgarter Flughafen schon jetzt. Dort freut man sich auf einen Anstieg der Fluggastzahlen, geht aber davon aus, dass es bis zu einer gewissen Normalität noch lange dauern kann.

Eine Frau blickt im Terminal 3 auf die Abflugstafel des Stuttgarter Flughafens. Foto: Christoph Schmidt/dpa

Eine Frau blickt im Terminal 3 auf die Abflugstafel des Stuttgarter Flughafens. Foto: Christoph Schmidt/dpa

Monatelang herrschte in der Abflughalle des Stuttgarter Flughafens gähnende Leere - nun geht es ab nächster Woche wieder los. „Die Aufhebung der Reisewarnung zeigt bereits erste positive Effekte“, sagte ein Flughafen-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Im Laufe des Monats starteten wieder vermehrt Airlines und nähmen zunehmend internationale Ziele ins Programm. Aber: „Das Wiederanlaufen des Luftverkehrs wird sich nach unserer Einschätzung über den gesamten Sommer ziehen.“ Es könne sogar Jahre dauern, bis das Niveau von 2019 wieder annähernd erreicht sei.

Von nächster Woche an fällt für viele europäische Länder die Reisewarnung der Bundesregierung weg und Grenzen werden geöffnet - entsprechend starten wieder mehr Flieger. Vorbereitet ist man, versichert ein Flughafensprecher - nur wie hoch die Zahl der Gäste und letztlich auch der Flieger sein wird, könne man beim besten Willen nicht vorhersagen. Die Entwicklung hänge stark von der Verkehrsentwicklung ab, die wiederum maßgeblich von den geltenden Reisebestimmungen beeinflusst werde.

Die Gäste erwartet in jedem Fall ein anderes Flughafenerlebnis als bisher. Unter anderem soll nach Angaben des Airports nur jeder zweite Check-in-Schalter besetzt sein, um die Corona-Abstandsregelungen einzuhalten. Auch Plexiglasscheiben wurden aus Sicherheitsgründen angebracht und Spender mit Desinfektionsmittel aufgestellt. Zudem gilt am Flughafen überall Maskenpflicht. Änderungen gibt es auch beim Boarding - das hauptsächlich über Fluggastbrücken stattfinden soll. Werden Busse eingesetzt, sollen wenn nötig mehrere Fahrzeuge fahren, damit die Menschen nicht dicht auf dicht stehen.

Die Bundespolizei, die für die Sicherheitskontrolle zuständig ist, bittet Fluggäste, in jedem Fall etwas mehr Zeit mitzubringen - denn auch bei der Security muss Abstand gewahrt werden. „Es wäre sinnvoll, sich bei der jeweiligen Airline zu erkundigen, wann der Check-in-Schalter öffnet, und dann so früh wie möglich da zu sein“, sagte eine Sprecherin. Außerdem sei es sinnvoll, sich über die jeweiligen Corona-Regeln in den Zielländern zu informieren.

Insgesamt operiert der Flughafen weiterhin auf Sicht. Viele der rund 2200 Mitarbeiter des Airports sind in Kurzarbeit, betroffen sind vor allem jene, die im Gepäcktransport und bei der Abfertigung der Passagiere arbeiten. Auch viele Geschäfte sind geschlossen; eine Grundversorgung etwa von Apotheke, Supermarkt und Bäcker sei jedoch gegeben, die anderen Shops würden nach und nach hinzukommen. Wann die bei vielen Gästen beliebte Besucherterrasse geöffnet werden kann, soll nächste Woche entschieden werden.

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Erstellt:
13. Juni 2020, 10:00 Uhr

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