Suche nach Trainingsgelände erfolgreich

SG Sonnenhof, Spvgg Kleinaspach/Allmersbach am Weinberg und TSV Bad Rietenau bekommen Kunstrasenplatz in Kleinaspach

Plan D statt Plan A: Die Standortfrage des neuen Fußballtrainingsgeländes in Aspach ist geklärt. Nach drei erfolglosen Anläufen an verschiedenen Standorten heißt die Lösung jetzt Kleinaspach. Das dortige Sportgelände soll um einen Kunstrasenplatz erweitert werden. Am Montagabend stimmte der Gemeinderat geschlossen für die Aufstellung des Bebauungsplans.

Der bisherige Trainingsplatz (im Foto rechts hinter dem Vereinsgebäude) soll in Zukunft nicht mehr genutzt und wieder aufgeforstet werden. Auf der freien Grünfläche (hinten) im Anschluss an den Rasenplatz (vorne) wird ein Kunstrasenplatz errichtet. Foto: A. Becher

© Pressefotografie Alexander Beche

Der bisherige Trainingsplatz (im Foto rechts hinter dem Vereinsgebäude) soll in Zukunft nicht mehr genutzt und wieder aufgeforstet werden. Auf der freien Grünfläche (hinten) im Anschluss an den Rasenplatz (vorne) wird ein Kunstrasenplatz errichtet. Foto: A. Becher

Von Silke Latzel

ASPACH. Keine Fledermäuse, keine Anwohner, die sich durch Flutlicht oder zu viele Autos gestört fühlen könnten, kein Landwirt, der sein Land nicht verkaufen möchte (wir berichteten): Die Suche nach einem Standort für das neue Trainingsgelände der drei fußballspielenden Vereine in Aspach ist in trockenen Tüchern. Am Kleinaspacher Sportgelände soll ein Kunstrasenplatz entstehen. „Wir erwarten jetzt keine Probleme mehr“, sagte Aspachs Bürgermeister Hans-Jörg Weinbrenner in der Sitzung des Gemeinderats am Montagabend. „Und wir müssen jetzt in die Gänge kommen.“

Einfach ist nichts im Leben, da macht auch die Standortsuche für das neue Fußballtrainingsgelände der Vereine SG Sonnenhof, Spvgg Kleinaspach/Allmersbach am Weinberg und TSV Bad Rietenau keine Ausnahme. Weder an der Mühlfeldhalle noch im Fautenhau oder an der Kindertagesstätte Waldheim konnte ein neues Trainingsgelände bislang realisiert werden. Notwendig ist dieses aber schon seit mehreren Jahren, da durch die geringe Kapazität an Trainingsmöglichkeiten Engpässe im Trainingsbetrieb der drei Vereine zu befürchten sind.

Mehrere Büros hatten im Auftrag der Gemeinde Berechnungen und Untersuchungen angestellt, die für den Bebauungsplan der Sportplatzerweiterung notwendig sind, unter anderem einen Lageplanentwurf, einen Umweltbericht, Eingriffs- und Ausgleichsbilanzen und eine Untersuchung hinsichtlich des Artenschutzes.

Die Lösung der Gemeinde sieht nun Folgendes vor: Der alte Rasensportplatz, der bislang zu Trainingszwecken benutzt wurde und auf der Gemarkung Pleidelsheim liegt, wird aufgegeben. Die somit nicht mehr genutzte Fläche soll als Ausgleichsmaßnahme der Gemeinde aufgeforstet werden. Dies sei mit der Gemeinde aus dem Kreis Ludwigsburg schon abgesprochen, Verträge seien bereits abgeschlossen, so Aspachs Bürgermeister Hans-Jörg Weinbrenner. Er versicherte nach Anfrage von Gemeinderatsmitglied Thomas Pauli (CDU und Bürgerliche Wählerliste), dass die durch Aufforstung entstehenden Ökopunkte auch der Gemeinde Aspach und nicht der Gemeinde Pleidelsheim zugeschrieben werden. Diese Ökopunkte muss eine Kommune als Ausgleich für ein öffentliches Bauprojekt sammeln, indem sie beispielsweise aus einem Acker eine Grünlandfläche macht, ein Kleingewässer anlegt oder – wie in diesem Fall – ein Waldgebiet wieder aufforstet.

Der neue Kunstrasenplatz soll in Zukunft über den Waldweg erschlossen werden. Dieser befindet sich ebenfalls auf der Gemarkung Pleidelsheim. Auch die dauerhafte Nutzung dieses Weges sei bereits abgesichert, versicherte Bauamtsleiterin Sabine Welte-Hauff. Im nördlichen Bereich des Platzes sind Stellplätze sowie Sitzstufen für Zuschauer vorgesehen, ebenso ist eine eventuelle Erweiterung des Vereinsgebäudes der Spvgg Kleinaspach/Allmersbach am Weinberg möglich.

Für Wolfgang Schopf, SPD-Fraktionssprecher, war vor allem die Begrünung des neuen Kunstrasenplatzes ein wichtiges Thema. Nicht nur Bäume, sondern auch Büsche sollen seiner Ansicht nach Richtung Wohngebiet gepflanzt werden, denn „wenn schon kein Wall geplant ist, wie beim bestehenden Platz, sollte zumindest sichergestellt sein, dass da keine Bälle rausgeschossen werden“. Die detaillierte Planung der Begrünung sei zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen, sagte Welte-Hauff. Schopfs Hinweis werde aber zur Kenntnis genommen. Zudem sei bereits ein Ballfangzaun vorgesehen, ergänzte Weinbrenner.

Der Bürgermeister betonte außerdem, dass der neue Kunstrasenplatz nur für Trainingszwecke verwendet werden darf, er sei nicht für den Regelspielbetrieb vorgesehen. „Der neue Platz ersetzt den alten Platz, der an einer ungünstigen Stelle liegt. Der Statur quo wird damit erhalten, der neue Kunstrasenplatz wird in Zukunft nicht als zusätzliche Spielstätte genutzt.“ Nach rund drei Jahren, in denen sich der Gemeinderat Aspach mit dem Thema Trainingsgelände beschäftigt hat, scheint die Suche endlich von Erfolg gekrönt. Einstimmig und ohne große Diskussion beschlossen die Ratsmitglieder die Aufstellung des Bebauungsplans und die Durchführung der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung und Hörung der Träger öffentlicher Belange.

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Erstellt:
4. Juli 2018, 06:00 Uhr

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