Südwesten: Metallbranche besonders von Kurzarbeit betroffen

dpa/lsw Stuttgart. In der Metall- und Elektrobranche im Südwesten sind einer Erhebung der IG Metall zufolge mehr als drei Viertel aller Betriebe aktuell von Kurzarbeit betroffen. Mit einer Quote von fast 78 Prozent sei Baden-Württemberg in der Coronavirus-Krise überproportional betroffen, teilte die Gewerkschaft am Freitag mit. Bundesweit liege der Anteil bei gut 70 Prozent.

Das Logo der IG Metall. Foto: Daniel Karmann/dpa/Symbolbild

Das Logo der IG Metall. Foto: Daniel Karmann/dpa/Symbolbild

„Die Ergebnisse bestätigen unsere Befürchtungen, dass die Betroffenheit das Niveau der Krise 2008/2009 übertrifft“, sagte Bezirksleiter Roman Zitzelsberger. Bedenklich sei vor allem, dass in jedem zweiten betroffenen Unternehmen davon ausgegangen werde, dass die Kurzarbeit noch sechs weitere Monate oder länger dauern werde.

Finanziell stehen die Beschäftigten in der Branche im Südwesten insgesamt besser da. Laut IG Metall bekommen nur gut acht Prozent lediglich das gesetzliche Kurzarbeitergeld, für alle anderen gibt es Zuzahlungsvereinbarungen. Bundesweit liegt der Wert bei knapp 23 Prozent.

Forderungen nach einem Konjunkturprogramm unterstützt die IG Metall. „Liquiditätssicherung ist richtig und wichtig, schafft aber noch keine Nachfrage“, sagte Zitzelsberger. Die IG Metall schlage ein Programm vor, das eine klimagerechte Industrieproduktion und die Stärkung öffentlicher Dienstleistungen zusammenbringe.

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Erstellt:
24. April 2020, 16:51 Uhr

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