Taifun wütet in China: Mindestens 22 Tote nach Erdrutsch

dpa Peking. Der schwere Wirbelsturm „Lekima“ erreicht die Ostküste Chinas. Bäume und Strommasten knicken um. In der Provinz Zhejiang wird nach einem Erdrutsch ein Dort überflutet.

Überschwemmte Straßen im westchinesischen Wenling. Foto: Xinhua

Überschwemmte Straßen im westchinesischen Wenling. Foto: Xinhua

Durch den Taifun „Lekima“ sind in China mindestens 22 Menschen ums Leben gekommen. Zehn weitere Menschen wurden vermisst, wie chinesische Staatsmedien am Samstag berichteten.

Laut staatlicher Nachrichtenagentur Xinhua kam es in der ostchinesischen Provinz Zhejiang wegen der starken Regenfälle zu einem Erdrutsch, der einen Fluss anstaute, wodurch ein künstlicher See entstand. Als dieser brach, entluden sich die Wassermassen im Dorf Yantan.

Mit heftigem Regen, hohen Wellen und Sturmböen hatte „Lekima“ am Samstag das chinesische Festland erreicht. Der Wirbelsturm, für den die Behörden zunächst die höchste Warnstufe ausgegeben hatten, wütete am Morgen in der ostchinesischen Stadt Wenling und zog dann weiter Richtung Norden. Das staatliche Wetteramt senkte im weiteren Verlauf die Warnstufe für den Taifun von „Rot“ auf „Orange“, nachdem der Sturm etwas an Kraft verloren hatte.

Mehr als eine Million Menschen wurde in Sicherheit gebracht. Staatsmedien zeigten Bilder von überfluten Straßen sowie von umgestürzten Strommasten und Bäumen.

„Lekima“ sorgte am Samstag auch in den Millionenstädten Hangzhou und Shanghai für schwere Regenfälle. Betroffen waren zudem die Provinzen Anhui, Fujian und Jiangsu. Behörden warnten, dass es zu Erdrutschen oder Überschwemmungen kommen könnte.

In Shanghai wurden zahlreiche Sehenswürdigkeiten, Museen und Parks geschlossen. Erstmals musste auch das 2016 eröffnete Disneyland in Shanghai wegen schlechten Wetters geschlossen bleiben. Auch die Magnetschwebebahn, die eigentlich zum Shanghaier Flughafen Pudong fährt, stellte den Betrieb ein. Viele Schnellzugverbindungen im Osten Chinas wurden eingestellt. Hunderte Flüge fielen aus.

Zuvor hatte der Taifun am Freitag in Japan und Taiwan gewütet. Er brachte viel Regen nach Nordtaiwan, in der Folge waren nach Behördenangaben mehr als 3000 Haushalte ohne Strom. Mehr als 500 Flüge wurden gestrichen. Ein 64-jähriger Mann kam beim Baumfällen ums Leben. Mehr als 2500 Menschen in hochwassergefährdeten Gebieten wurden in Sicherheit gebracht.

In Japan waren mehr als 60 Flüge und etwa 150 Fährverbindungen in der Region der Ryukyu-Inseln gestrichen worden. Mindestens vier Menschen in der Präfektur Okinawa wurden verletzt, wie lokale Medien berichteten.

„Lekima“ ist der neunte Taifun in der Region in diesem Jahr. Die kräftigen Wirbelstürme treten immer wieder in den Sommermonaten auf und beeinträchtigen zahlreiche Staaten in Südostasien.

Einsatzkräfte sind in den Trümmern eines eingestürzten Gebäudes im Einsatz. Foto: Zhao Yong/XinHua

Einsatzkräfte sind in den Trümmern eines eingestürzten Gebäudes im Einsatz. Foto: Zhao Yong/XinHua

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Erstellt:
10. August 2019, 18:42 Uhr

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