Auftakt des Heiligen Abends

Tausende Menschen begrüßen Patriarch Pizzaballa in Bethlehem

Weihnachtsfreude nach zwei Jahren des Krieges in Bethlehem: Tausende Menschen haben Patriarch Pizzaballa zugejubelt. Um Mitternacht wird er dort auch die Christmette feiern.

Kardinal Pierbattista Pizzaballa (m.), lateinischer Patriarch von Jerusalem, neben ihm Maher Canawati (r.), Bürgermeister von Bethlehem, beim Einzug in die Katharinenkirche an Heiligabend.

© Andrea Krogmann/KNA/Andrea Krogmann

Kardinal Pierbattista Pizzaballa (m.), lateinischer Patriarch von Jerusalem, neben ihm Maher Canawati (r.), Bürgermeister von Bethlehem, beim Einzug in die Katharinenkirche an Heiligabend.

Von red/KNA

Unter dem Jubel Tausender Menschen ist der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, zum Auftakt des Heiligen Abends nach Bethlehem eingezogen. Nach zwei Jahren mit kriegsbedingt stark eingeschränkten Festlichkeiten erwarteten am Mittwoch Christen wie Muslime den italienischen Ordensmann in den Altstadtgassen von Bethlehem.

Mehr als 23 Pfadfindergruppen mit rund 4.000 Pfadfindern zogen seit dem Morgen mit Trommeln, Dudelsäcken und Blasinstrumenten bei strahlendem Sonnenschein durch die Sternstraße. Pizzaballa, der im Autokonvoi von der Jerusalemer Altstadt aus über den israelischen Checkpoint in die knapp zehn Kilometer entfernte Geburtsstadt Jesu gefahren war, legte die letzte Etappe wie in Vorjahren zu Fuß zurück. Zahlreiche Menschen begrüßten den Patriarchen, reichten ihm ihre Kinder zum Segnen und ließen sich mit ihm fotografieren. Der Zug erreichte den zentralen Krippenplatz mit etwa einer Stunde Verspätung.

Das Licht der Welt

Dort nahmen der Bürgermeister der Stadt, Maher Canawati, und weitere Vertreter aus Politik und Kirche den Patriarchen in Empfang. Der Kardinal - sichtlich gut gelaunt - sagte, er spüre in Bethlehem eine "Festfreude" und rief zu einem "Weihnachten voller Licht" auf. "Wir alle gemeinsam beschließen, das Licht zu sein, und das Licht von Bethlehem ist das Licht der Welt", sagte er.

Anschließend zog Pizzaballa zur Feier der Vesper in die katholische Katharinenkirche neben der Geburtsbasilika ein, die unter Kaiser Konstantin über der traditionell als Geburtsort Christi angesehenen Grotte errichtet wurde. Um Mitternacht wird Pizzaballa dort die zentrale Christmette feiern. Anders als in früheren Jahren wird davon ausgegangen, dass der palästinensische Präsident Mahmud Abbas sich bei der Teilnahme an der Feier vertreten lassen wird.

Pizzaballa wird während der Christmette in einem traditionellen Ritus eine Figur des Jesuskindes auf jene Stelle legen, an der die Geburt Christi verehrt wird. Die Weihnachtsfeiern in Bethlehem enden am 19. Januar mit den Feiern der orthodoxen Armenier.

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Erstellt:
24. Dezember 2025, 17:06 Uhr

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