„The Life of a Showgirl“
Taylor Swift widmet einer Hollywood-Ikone einen Song
Taylor Swift hat einen neuen Song namens „Elizabeth Taylor“ angekündigt – benannt nach einer der größten Filmikonen des 20. Jahrhunderts. Doch wer war diese Frau und warum passt sie perfekt in Swifts neues Album?

© Brian Friedman/ mark reinstein/ Shutterstock
Taylor Swift (l.) hat einen neuen Song nach Hollywood-Legende Elizabeth Taylor benannt.
Von Katrin Jokic
Taylor Swift nennt den zweiten Song ihres kommenden Albums „The Life of a Showgirl“ schlicht „Elizabeth Taylor“. Ein Name, der nicht zufällig gewählt sein dürfte – sondern eine Anspielung auf eine der schillerndsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Wer war Elizabeth Taylor? Und warum taucht sie ausgerechnet jetzt bei Swift auf?
Wer war Elizabeth Taylor?
Elizabeth Taylor (1932–2011) war mehr als nur eine Schauspielerin. Sie war Hollywood-Königin, Modeikone, Skandalfigur und eine der ersten echten Celebrities, deren Privatleben öffentlich inszeniert wurde – lange vor Instagram oder TikTok.
Berühmt wurde sie mit Filmen wie „Cleopatra“, „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“ und „Plötzlich im letzten Sommer“. Sie war zweifache Oscar-Gewinnerin, spielte oft Frauenrollen, die leidenschaftlich, selbstzerstörerisch und gleichzeitig verletzlich waren. Ihr Blick – diese violett funkelnden Augen – wurde legendär.
Gleichzeitig war sie berüchtigt für ihr Privatleben: Acht Ehen, davon zweimal mit Richard Burton, mit dem sie eine der toxischsten und zugleich romantisiertesten Liebesgeschichten der Filmgeschichte lebte. Sie trug Diamanten wie andere Leute Jeans. Ihre Beziehung zu Ruhm, Reichtum, Alkohol und Schmerz machte sie zur tragisch-faszinierenden Figur – geliebt, gehasst, verehrt.
Was machte sie ikonisch?
- Unangepasstheit: Taylor war früh erfolgreich, aber nie willfährig. Sie begann unter der Kontrolle von MGM – doch mit wachsendem Ruhm nahm sie ihr Schicksal selbst in die Hand und wurde zur Machtfigur in einem männerdominierten System.
- Sexsymbol & Aktivistin: Sie verkörperte Hollywood-Glamour und setzte sich zugleich als eine der ersten Prominenten öffentlich für HIV/AIDS-Kranke ein.
- Unsterblicher Stil: Ihre Looks – von der Cleopatra-Perücke bis zum Diamant-Collier – haben Generationen von Künstlerinnen beeinflusst.
- Mythenbildung: Wie Marilyn Monroe oder Grace Kelly ist sie ein Symbol – nicht nur für Schönheit, sondern für eine Ära, die so nicht mehr existiert.
Warum bezieht sich Taylor Swift jetzt auf Elizabeth Taylor?
Taylor Swift hat Elizabeth Taylor nicht erst mit dem neuen Album für sich entdeckt: Schon 2017 auf ihrem „Reputation“-Album tauchte die Schauspielerin in der Zeile „And he can be my jailer, Burton to this Taylor“ im Song „Ready for It?“ auf. Damals nutzte Swift die Anspielung auf die legendäre, leidenschaftlich-toxische Beziehung zwischen Elizabeth Taylor und Richard Burton als Sinnbild für eine glamouröse, aber gefährliche Liebe – passend zum düsteren, von Machtspielen geprägten Grundton des Albums. Mit dem nun schlicht „Elizabeth Taylor“ betitelten Song könnte Swift diese frühere Referenz aufgreifen, vertiefen und neu interpretieren.
Der Albumtitel „The Life of a Showgirl“ lässt auf ein Konzeptalbum schließen, das sich mit Ruhm, Weiblichkeit, öffentlicher Wahrnehmung und der eigenen Performance als Künstlerin auseinandersetzt. Elizabeth Taylor passt da perfekt hinein.
Swift, die selbst seit Jahren unter medialer Dauerbeobachtung steht, könnte in Elizabeth Taylor ein Spiegelbild sehen:
- Frauen, deren Liebesleben immer wieder öffentlich seziert wurde.
- Frauen, die als Projektionsfläche für Machtfantasien und Misogynie dienten.
- Frauen, die sich neu erfinden mussten, um Kontrolle über ihr eigenes Narrativ zu gewinnen.
Der Songtitel „Elizabeth Taylor“ dürfte daher keine reine Hommage sein – sondern vermutlich ein Statement: über das Frausein im Rampenlicht, über Selbstbestimmung, über Glanz und Abgründe. Ob der Track selbst ein opulenter Pop-Diamant oder ein verletzlicher Blick hinter die Fassade wird, bleibt abzuwarten.