Tempolimit auf Autobahnen für den Klimaschutz?
Regierungskommission erwägt auch höhere Spritsteuern und E-Auto-Quote
Verkehr - Eine Kommission der Regierung erwägt scharfe Maßnahmen zum Klimaschutz.
Berlin (rtr). Die Verkehrskommission der Regierung erwägt für den Klimaschutz höhere Spritsteuern, ein Tempolimit auf Autobahnen sowie eine Pflichtquote für Elektroautos. Zusammen mit weiteren Instrumenten könnte damit der Treibhausgasausstoß des Verkehrs bis 2030 fast um die Hälfte gesenkt werden, geht aus einem Papier der Kommission Nationale Plattform Zukunft der Mobilität hervor.
Diesel- und Benzinsteuern sollen demnach ab 2023 erhöht werden, zunächst um drei Cent und dann jährlich jeweils um einen weiteren Cent. Der Liter Treibstoff würde dann bis 2030 um 52 Cent teurer. Die Sammlung ist in der Kommission ebenso wie ein Entwurf für den Abschlussbericht noch nicht abgestimmt.
Die Kommission mit Experten aus Industrie, Kommunen, Verkehrs- und Umweltverbänden will ihren Bericht bis Ende März fertigstellen. Sie arbeitet damit ähnlich wie die Kohlekommission für den Energiebereich. Der Verkehrssektor steht unter besonderem Druck, da er als einziger Bereich seit 1990 seine Emissionen gar nicht reduziert hat. Deutschland drohen daher erhebliche Strafen im Rahmen der EU-Vereinbarungen. Die Empfehlungen der Kommission sollen wie die der Kohlekommission in ein Klimaschutzgesetz einfließen, das die Bundesregierung in diesem Jahr beschließen will.
Im Instrumentenkasten findet sich zudem ein Tempolimit auf Autobahnen von 130 Stundenkilometern sowie eine komplette Ausrichtung der Kfz-Steuer auf den CO2-Ausstoß für Diesel und Benziner. Im Gegenzug soll das Steuerprivileg für Diesel fallen. Vorgeschlagen wird außerdem ein Quote für Elektro-Autos und Plug-in-Hybride von 25 Prozent im Jahr 2025 und von 50 Prozent im Jahr 2030. Kaufprämien sollen weitergeführt werden. Bei den Lastwagen soll die Maut stärker am CO2-Ausstoß orientiert werden. Hier wird ein Preis von 80 Euro pro Tonne CO2diskutiert. Im Gegenzug sollen sauberen Lkw bis drei Viertel der Gebühr erlassen werden. Dem Katalog zufolge könnten die Änderungen bei Steuern und Abgaben fast die Hälfte der Einsparungen an Treibhausgas liefern.