Tesla verlagert Autoverkäufe ins Internet

Sparkurs: Probefahrten fallen weg – Folgen für Stuttgarter Filiale unklar

Palo Alto/Stuttgart /DPA/SMA - Tesla will seine Elektroautos nur noch über das Internet verkaufen. Das solle helfen, die Preise zu senken, sagte Firmenchef Elon Musk. Viele der Tesla-Läden würden schließen, die verbleibenden Standorte in belebter Lage sollen als Ausstellungsfläche und Informationszentren genutzt werden. Musk sagte auch, Tesla rechne nicht mit einem Gewinn im ersten Quartal, aber im zweiten Vierteljahr wolle man in die schwarzen Zahlen zurückkehren. Gleichzeitig kündigte Musk an, dass Teslas Hoffnungsträger Model 3 nun auch zum ursprünglich in Aussicht gestellten Preis von 35 000 Dollar (30 700 Euro) vor Steuern und Elektroauto-Vergünstigungen verkauft werde. Das sei der niedrigste Preis, zu dem Tesla ein Model 3 verkaufen könne, sagte Musk.

Um Preise niedrig halten zu können, müsse Tesla unter anderem beim Vertrieb sparen. „Es ist eine harte Entscheidung, aber ich denke, dass es die richtige Entscheidung ist“, sagte Musk zum Komplettumstieg auf den Online-Verkauf. Tesla sei in der Lage, so etwas durchzuziehen, weil Tesla die Autohäuser im Gegensatz zu anderen Herstellern selbst betreibe und nicht Franchisenehmern überlasse.

Mit der Schließung von Läden werde auch Stellenabbau verbunden sein, sagte Musk. Zugleich solle die Mitarbeiterzahl im Service deutlich aufgestockt werden. In Deutschland hat Tesla nach Angaben von Freitag zwölf Stores und sieben Service-Center. In den USA könne man einen Tesla binnen einer Minute auf dem Smartphone kaufen, weltweit solle das bald auch so werden, sagte Musk. Der Komplettumstieg auf Online-Verkäufe solle den Preis der Tesla-Fahrzeuge im Schnitt um sechs Prozent senken. Mit der Schließung der Stores fallen auch die Probefahrten weg. Stattdessen werde es einfacher, einen gekauften Tesla zurückzugeben, so Musk. Binnen einer Woche und bei bis zu 1000 gefahrenen Meilen (rund 1600 km) bekomme man den vollen Preis zurück.

Die Nachricht hat auch die Mitarbeiter im Stuttgarter Store im Dorotheen-Quartier unvermittelt getroffen. Was das für den Standort bedeutet, weiß dort niemand zu sagen. Und auch in der Deutschlandzentrale Teslas lässt man offen, welche Konsequenzen die neue Strategie für die zwölf Stores in Deutschland hat. „Wir werden uns jeden der Stores sehr genau anschauen und dann entscheiden, welche weiter bestehen werden“, sagte ein Unternehmenssprecher./DPA/SMA -

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Erstellt:
2. März 2019, 03:04 Uhr

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