Testprojekt mit Oberleitungs-Lastwagen wird ausgeweitet

dpa/lsw Stuttgart. Die Oberleitungs-Lastwagen auf der geplanten Teststrecke im Murgtal bekommen direkte Konkurrenz. Im Verlauf des Pilotprojekts „eWayBW“, das voraussichtlich im Sommer startet, sollen parallel auch Lkw mit anderen neuen Antriebstechnologien erprobt werden, wie Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) am Freitag ankündigte. So schickt der Nutzfahrzeughersteller Iveco einen mit dem US-Unternehmen Nikola entwickelten Wasserstoff-Brennstoffzellen-Lkw ins Rennen. Zudem werde sich Daimler mit einem batterieelektrisch betriebenen Lastwagen beteiligen, sagte Hermann. Damit sei ein direkter Vergleich der verschiedenen Technologien möglich.

Die Teststrecke verläuft auf etwa 18 Kilometern der B462 zwischen Kuppenheim und Gernsbach-Obertsrot (Landkreis Rastatt). Sie wurde wegen des dort herrschenden regen Schwerlastverkehrs zwischen mehreren Papierfabriken und einem Logistikzentrum ausgewählt. Iveco-Chef Gerrit Marx sagte, der Brennstoffzellen-Lastwagen werde Anfang oder Mitte 2023 so weit sein, um an dem Projekt teilnehmen zu können. Iveco und Nikola bauen derzeit in Ulm eine Fertigung für vollelektrische Lkw auf, die laut Marx im vierten Quartal dieses Jahres in Betrieb gehen soll.

Hermann sprach von einem in dieser Breite weltweit einzigartigen Projekt und trat damit auch Kritik entgegen, man setze mit den Oberleitungs-Hybrid-Lastwagen einseitig auf eine veraltete Technologie. „Das zeigt, dass wir eben nicht nur eine Technologie ausprobieren“, betonte er.

© dpa-infocom, dpa:210122-99-131125/2

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Erstellt:
22. Januar 2021, 13:56 Uhr

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