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Thyssenkrupp-Aktie fällt um 8 % - Die Gründe im Überblick
Die ThyssenKrupp-Aktie steht erneut unter Druck und verzeichnet einen deutlichen Kursrückgang. Was steckt hinter diesem Einbruch, und wie bewerten Analysten die aktuelle Lage?
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Die ThyssenKrupp-Aktie verliert heute deutlich an Wert. Erfahren Sie, welche Faktoren den Kursrückgang beeinflussen und wie Analysten die Lage bewerten.
Von Matthias Kemter
Nach einem rasanten Anstieg zum Beginn der Woche büßt die Thyssenkrupp-Aktie zur Mitte der Woche nun wieder ihre Gewinne ein und verliert mit einem Rückgang von 8 % deutlich an Wert. Der Kurs liegt aktuell bei etwa 8,90 Euro. Nach einer beeindruckenden Jahresperformance von über 200 % zeigt sich nun eine Abkühlung. Analystenmeinungen und strukturelle Herausforderungen im Unternehmen werfen Fragen auf, wie es mit dem deutschen Stahlriesen weitergeht.
Kurszielsenkung durch JPMorgan belastet
Ein wesentlicher Faktor für den aktuellen Rückgang ist die jüngste Kurszielsenkung durch JPMorgan. Die US-Investmentbank reduzierte ihr Ziel für die Aktie leicht von 7,70 auf 7,60 Euro und behielt die Einstufung auf "Neutral" bei. Analyst Dominic O'Kane betonte, dass Wettbewerber wie Voestalpine und ArcelorMittal besser positioniert seien, um von den aktuellen Branchentrends zu profitieren. Diese Einschätzung dämpft die Erwartungen an ThyssenKrupp, obwohl die europäische Stahlindustrie von neuen Schutzmaßnahmen der EU profitieren könnte.
Strukturelle Herausforderungen im Unternehmen
Neben den externen Einschätzungen sorgen auch interne Entwicklungen für Unsicherheit. Der jüngst beschlossene Umbau der Stahlsparte, der den Abbau von 11.000 Arbeitsplätzen vorsieht, zeigt die tiefgreifenden Probleme des Konzerns. Während das Management diesen Schritt als notwendige Transformation bezeichnet, sehen Kritiker darin ein Zeichen für die anhaltenden Schwierigkeiten. Die geplante Reduzierung der Produktionskapazität und die Vorbereitung auf einen möglichen Verkauf an Jindal Steel werfen Fragen zur langfristigen Strategie auf. Trotz der ambitionierten Pläne für "Grünen Stahl" bleibt unklar, ob ThyssenKrupp die strukturellen Probleme überwinden kann. Die hohe Volatilität der Aktie verdeutlicht die Unsicherheit am Markt.
Uneinigkeit unter Analysten
Die Analystenmeinungen zur Aktie sind entsprechend gespalten. Während einige Experten auf die langfristigen Chancen durch die Transformation setzen, sehen andere die Risiken durch die hohe Verschuldung und die Abhängigkeit von externen Faktoren wie Energiepreisen und Handelsbeschränkungen. Dasselbe bei den Kurszielen. Während JPMorgan ein Kursziel von aktuell 7,60 Euro angeben, sieht das Analysehaus Jefferies & Company Inc ihr Kursziel bei 11 Euro. Die kommenden Quartalszahlen am 9. Dezember könnten weitere Einblicke in die finanzielle Lage des Unternehmens geben.
