Veterinäramt erstattet Anzeige
Tierquälerei im Europa-Park? Hunde-Show fliegt aus dem Zirkus-Programm
Im Europa-Park Rust soll ein Hundetrainer des Winterzirkus Gewalt gegen die Tiere angewandt haben. Sowohl das Veterinäramt als auch die Tierrechtsorganisation Peta erstatten Anzeige.
© Europa-Park, imago/Zoonar
Ende November hat der Europa-Park den Winterzirkus feierlich eröffnet, jetzt gibt es wegen Tierquälerei-Vorwürfen eine Änderung im Programm.
Von Florian Dürr
Tierquälerei-Vorwürfe beschäftigen derzeit den Europa-Park in Rust: Ein Hundetrainer des Ende November feierlich eröffneten Winterzirkus soll seine Tiere misshandelt haben – das behauptet die Tierrechtsorganisation Peta mit Verweis auf zugespielte Videoaufnahmen aus dem Backstage-Bereich. Zuvor hatten mehrere Medien über den Fall berichtet. „Wir hören Hunde, die Schmerzlaute von sich geben und sehen einen Mann, der ohne zu zögern massivste Gewalt an den Hunden ausübt“, sagt die Peta-Tierpsychologin Jana Hoger laut einer Pressemitteilung der Organisation.
Als Reaktion darauf hat das zuständige Veterinäramt des Ortenaukreises Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Offenburg erstattet, wie die „Badischen Neuesten Nachrichten“ (BNN) berichten. Laut dem Bericht ist der Europa-Park selbst bereits am 16. Dezember auf das Veterinäramt zugekommen: Man habe „eine tierschutzrechtliche Kontrolle der dort im Rahmen des Winterzirkus eingesetzten Hunde sowie der zugehörigen Hunde-Tierhaltung durchgeführt“, sagte ein Sprecher des Landratsamtes gegenüber den BNN. Dabei seien „keine Verstöße gegen das geltende Tierschutzrecht“ festgestellt worden.
Europa-Park: „Der Umgang mit den Tieren macht uns sehr betroffen“
Am 17. Dezember habe das Veterinäramt dann die Videos erhalten. Auf jenen sei ein „klar tierschutzwidriges Verhalten gegenüber einem Hund zu erkennen“, so der Sprecher in dem BNN-Bericht. Dies habe schließlich zur Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Offenburg geführt. Der Europa-Park hat die Hundeshow laut eigener Aussage bereits vor der Veröffentlichung des Falls durch Peta aus dem Programm genommen.
Die Darbietung war Teil des „Monte Carlo Circus Festival meets Europa-Park“, das noch bis 18. Januar läuft. „Der Umgang mit den Tieren macht uns sehr betroffen und steht im klaren Widerspruch zu den Werten des Europa-Park“, wird der Freizeitpark in dem BNN-Bericht zitiert.
Zuletzt sah sich auch der Stuttgarter Weltweihnachtszirkus Tierquälerei-Vorwürfen ausgesetzt: Neben den Pferde-Auftritten stand besonders die Tauben-Show in der Kritik. Doch die Vorwürfe der Tierschützer wies das Stuttgarter Veterinäramt zurück. Ein Sprecher der Stadt stellte klar: Es habe „keinen Grund für irgendwelche Beanstandungen gegeben.“
