Tierschutzbund für Fleischabgabe von bis zu 20 Cent pro Kilo

dpa Osnabrück. Der Deutsche Tierschutzbund fordert eine „feste Fleischabgabe“. Mit der Zweckabgabe sollen Stallumbauten finanziert und damit Haltungsbedingungen verbessert werden.

Eine Fleischabgabe soll Schweinen mehr Platz verschaffen. Foto: Friso Gentsch/dpa

Eine Fleischabgabe soll Schweinen mehr Platz verschaffen. Foto: Friso Gentsch/dpa

In der Diskussion um höhere Fleischpreise hat sich der Deutsche Tierschutzbund für eine Zweckabgabe auf Fleisch ausgesprochen.

Verbandspräsident Thomas Schröder sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“: „Wir brauchen eine feste Fleischabgabe, die auf den Preis aufgeschlagen wird. Mit dem Geld kann der notwendige Umbau der Tierhaltung finanziert werden.“

Schröder zufolge muss der Aufschlag bei 10 bis 20 Cent pro Kilogramm liegen, um notwendige Stallumbauten finanzieren zu können. „Das sind 1 oder 2 Cent pro 100 Gramm Schnitzel“, sagte Schröder und betonte: „Wichtig ist, dass die Abgabe zweckgebunden ist, sonst verdient sich der Handel eine goldene Nase, und die Landwirte gehen leer aus.“

Schröder wies Kritik an den Forderungen nach höheren Fleischpreisen zurück, wonach diese besonders Haushalte mit geringem Einkommen belasten würden. Hier müsse die Sozialpolitik nachsteuern und beispielsweise die Hartz-IV-Sätze anpassen. „Klar ist aber auch: Es gibt kein Menschenrecht auf billiges Fleisch, Fleischessen ist nicht systemrelevant.“ Nichts an den Haltungsbedingungen von Schweinen, Rindern oder Geflügel zu ändern, sei ethisch nicht vertretbar.

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Erstellt:
26. Mai 2020, 03:17 Uhr

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