Polizei erschießt Antifa-Aktivisten bei versuchter Festnahme

dpa Lacey. Nach dem gewaltsamen Tod eines mutmaßlich rechten Anhängers am Rande von Demonstrationen in der US-Stadt Portland (Oregon) ist ein Tatverdächtiger Medienberichten zufolge von der Polizei getötet worden.

Ein angeschossener Mann wird in Portland von Sanitätern behandelt. Der mutmaßliche Schütze ist offenbar von der Polizei getötet worden. Foto: Paula Bronstein/FR171772 AP/dpa

Ein angeschossener Mann wird in Portland von Sanitätern behandelt. Der mutmaßliche Schütze ist offenbar von der Polizei getötet worden. Foto: Paula Bronstein/FR171772 AP/dpa

Wie US-Medien übereinstimmend in der Nacht zum Freitag unter Berufung auf Polizeiquellen berichteten, starb der 48-Jährige nach Schüssen eines gemeinsamen Einsatzkommandos der Polizei und des US Marshals Service in der Stadt Lacey im benachbarten Bundesstaat Washington.

Bei dem Mann soll es sich um einen Antifa-Anhänger handeln, gegen den wegen der Tötung eines Anhängers der rechten Gruppe „Patriot Prayer“ in der Nacht zum Sonntag in Portland ermittelt worden sei. Am Donnerstag hatte das Portal Vice News ein Interview mit dem Mann veröffentlicht, in dem er andeutete, die tödlichen Schüsse in Portland abgefeuert zu haben. Er habe sich und einen Freund damit verteidigen wollen. „Ich hatte keine Wahl“, sagte der 48-Jährige. Die Polizei in Portland hatte daraufhin Medienberichten zufolge am selben Tag einen Haftbefehl gegen den Mann ausgestellt.

In Portland gibt es seit Wochen jede Nacht Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt. Am Samstag fuhr ein Autocorso von Anhängern des US-Präsidenten Donald Trump durch die Stadt. Dabei kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Trump-Anhängern und Demonstranten. Auf dem Video eines Reporters der „New York Times“ war zu sehen, wie von der Ladefläche eines Pick-ups im Autocorso mit einem Paintball-Gewehr auf Demonstranten geschossen wird. Von einem anderen Wagen wird Pfefferspray versprüht. Der erschossene Mann trug laut Medienberichten eine Baseball-Kappe der rechten Gruppe „Patriot Prayer“.

© dpa-infocom, dpa:200904-99-427079/3

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Erstellt:
4. September 2020, 09:48 Uhr

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