Trend zur späten Mutterschaft: Vor allem bei Akademikerinnen

dpa/lsw Stuttgart. Immer mehr Frauen im Südwesten bekommen im Alter von 35 oder noch später das erste Kind oder weiteren Nachwuchs. Im Jahr 2000 lag dieser Anteil an allen Geburten bei 17 Prozent, im vergangenen Jahr stieg er auf knapp 26 Prozent. Das teilte das Statistische Landesamt am Donnerstag mit. Das Durchschnittsalter der Frauen bei der Geburt eines Kindes ist demnach von 27 Jahren im Jahr 1980 auf knapp 32 Jahre im vergangenen Jahr angestiegen. Dabei werden nicht nur das erste Kind, sondern alle Geburten in einem Jahr gezählt.

Als Gründe für die spätere Mutterschaft nannte die Behörde, dass immer mehr Frauen arbeiten gingen und mehr Zeit in ihre Ausbildung investierten. So habe etwa Heidelberg nicht nur besonders viele Akademikerinnen, sondern auch einen hohen Anteil von Geburten bei Frauen mit 35 oder mehr Jahren (gut 34 Prozent). In Stuttgart lag der Anteil bei knapp 32 Prozent. Vergleichsweise niedrig fiel der Anteil etwa in Heilbronn, im Hohenlohekreis und in Pforzheim aus (jeweils rund 21 Prozent aller Geburten).

Laut einer Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung gibt es nirgendwo in Deutschland anteilig so viele kinderreiche Familien wie in Baden-Württemberg. Wie „Stuttgarter Zeitung“ und „Stuttgarter Nachrichten“ in ihren Freitagsausgaben berichten, hätten im Südwesten mehr als 20 Prozent aller Familien mindestens drei Kinder - mehr als in jedem anderen Bundesland. Dahinter folgen laut Studie Bremen, Bayern und Rheinland-Pfalz (jeweils rund 17 Prozent). Schlusslicht ist Sachsen-Anhalt (rund 9 Prozent). Kinderreichtum sei in vielen Gegenden Baden-Württembergs über Generationen hinweg anerkannt und positiv besetzt, wird der Mitautor der Studie, Martin Bujard, zitiert.

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Erstellt:
5. September 2019, 14:33 Uhr

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