Weißstörche in Bayern
Trockenheit: Störche werfen Küken aus dem Nest
Knochentrockener Boden macht nicht nur Landwirten und Gärtnern zu schaffen. Auch manche Tierart leidet. Einige Storcheneltern greifen deshalb zu rabiaten Methoden.

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Auch Störche leiden unter der Trockenheit.
Von red/epd/dpa
. Die derzeitige Trockenheit macht auch den Weißstörchen in Bayern schwer zu schaffen. Einige Störche seien nicht mehr in der Lage, ihren gesamten Nachwuchs ausreichend mit Nahrung zu versorgen, teilte der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) am Mittwoch mit. „Um wenigstens ein paar Küken durchzubringen, reduzieren einige Altvögel aktiv die Zahl ihres Nachwuchses und werfen Küken aus dem Horst“, sagte die LBV-Weißstorchexpertin Oda Wieding. Wegen des ausbleibenden Regens im Frühjahr gebe es weniger Nahrung für Störche, die sich etwa von Regenwürmern, Amphibien und Mäusen ernähren.
„Wenn die Altvögel merken, dass das Futter nicht für alle Küken ausreicht, packen sie eins der Jungen - nicht unbedingt das kleinste - am Hals und werfen es aus dem Nest“, sagte Wieding. So stellten sie sicher, dass zumindest die anderen genug Futter bekommen. Das seien natürliche Prozesse, die keinen Grund zur Sorge böten. So traurig die Verluste auch seien, „das ist der Lauf der Natur“. Die Bestandszahlen des Weißstorchs sind mit mehr als 1.200 brütenden Paaren in Bayern im vergangenen Jahr stabil. Die bisher bekannten Jungenabwürfe sowie der Nahrungsmangel seien für die Population des Weißstorchs noch nicht alarmierend. (1846/04.06.2025)