Türkei-Wahl macht die Anleger nervös

Kommunalwahl am Sonntag gilt als Stimmungstest für Präsident Erdogan

Ankara /RTR - Vor den türkischen Kommunalwahlen am Sonntag steigt die Anspannung der Anleger. Die Währung des Landes setzte ihre Talfahrt am Freitag fort. Im Gegenzug verteuerte sich der Dollar um bis zu zwei Prozent auf 5,6579 Lira, nachdem er am Donnerstag gut vier Prozent zugelegt hatte. Sollte die Regierungspartei AKP von Präsident Recep Tayyip Erdogan bei den Kommunalwahlen schlecht abschneiden, müsse mit weiteren Lira-Verlusten gerechnet werden, sagte Commerzbank-Analyst Tatha Ghose.

Erdogan hatte auf einer Wahlkampfveranstaltung den Westen für die Kurs­turbulenzen an der Börse verantwortlich gemacht. Die Türkei müsse den „Spekulanten an den Märkten Disziplin beibringen“. Bei den Kommunalwahlen werden die Bürgermeister und Stadträte gewählt, doch ist die Wahl längst zu einem Votum über Erdogan geworden. Angesichts wirtschaftlicher Probleme ist die Sorge in der Regierungspartei AKP groß, dass sie Stimmen einbüßt. Insbesondere in den von der AKP regierten Millionenstädten Istanbul und Ankara wird ein enges Rennen erwartet. Sollten dort die Rathäuser an die linksnationalistische Republikanische Volkspartei (CHP) fallen, wäre dies ein schwerer Schlag für die AKP und würde der Opposition erheblich Auftrieb geben.

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Erstellt:
3. April 2019, 14:18 Uhr

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